
Um ihre Zwillingsschwester vor ihrem Schicksal zu retten, tauscht Wren die Rollen und wird die Braut des Nordwindes, der im Reich der Toten lebt. Und beim Frostkönig – wie der Wind auch genannt wird – ist der Name Programm: Wren stößt auf Ablehnung und Kälte. Mit Hilfe des Westwindes Zephyr schmiedet sie einen Plan, um nicht nur ihrer lieblosen Ehe zu entkommen, sondern auch das Totenreich wieder zu verlassen. „The Norh Wind – Reich aus Eis und Schatten“ ist der märchenhafte Aktakt der Four-Winds-Reihe von Alexandria Warwick – eine atemberaubende und spicy Enemies-to-Lovers-Geschichte, inspiriert von „Die Schöne und das Biest″ und dem Mythos von Hades und Persephone.
Darum geht´s in The North Wind – Reich aus Eis und Schatten (The Four Winds 1)
Jeden Tag kämpft Wren ums Überleben. Seit dem Tod ihrer Eltern versucht sie, ihre Zwillingsschwester und sich durch den erbarmungslosen Winter zu bringen, der ihre Heimat Edgewood beherrscht. Nur ein magischer Schattenwall trennt Edgewood von den Dunkelgängern, die allen Menschen nach dem Leben trachten. Und nur eine Hochzeit zwischen einer sterblichen Frau und dem unsterblichen Frostkönig Boreas, dem Nordwind, kann diesen Schattenwall aufrechterhalten. Als Boreas ausgerechnet Wrens Schwester zu seiner Braut kürt, ist Wren bereit, alles zu tun, um sie vor dem eiskalten Herrscher zu retten – selbst wenn es bedeutet, sich selbst zu opfern …
„Ich bin hier drin allein“, sage ich und lege eine Hand auf mein Herz. Die Fältchen um Boreas´ Augen glätten sich, sein Gesicht wird ernst. Ich winde mich innerlich. Unglaublich, dass ich ihm diese schreckliche Wahrheit anvertraut habe. Es kümmert ihn nicht. Und ich bin eine Närrin.
Doch dann senkt der König den Kopf, und ich hebe die Hand und lege sie auf sein Herz.
The North Wind, Seite 292

Märchenhaft: Die Schöne und das Biest trifft auf griechische Mythologie
Ich liebe ja märchenhafte Fantasy und bei „The North Wind“ wurde ich nicht enttäuscht. Wie in der Sage um den Raub der Persephone wird auch Wren in die Unterwelt entführt. Aber nicht Hades, sondern der Nord Wind Boreas herrscht hier. Ein, wie man im Verlauf der Geschichte feststellt, einsamer, verschlossener Gott, der Opfer eines Schicksalsfalls wurde und Gefühle nur schwer zulassen kann. Mit dem winterlich-frostigen Setting gibt es dann auch noch ein bisschen „Schneekönigin“ dazu, der Schattenwall erinnert dagegen etwas an „Game of Thrones“. Insgesamt eine gute Mischung, denn im Verlauf der Geschichte werden noch weitere mythologische Aspekte, z.B. die goldenen Äpfel der Hesperiden, der Styx bzw. hier Les, die Namen der Winde Boreas (Nordwind), Euros (Ostwind), Notos (Südwind) und Zephyr (Westwind) eingeflochten.
Wren ist eine starke Hauptprotagonistin, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt – außer vielleicht von ihrer Zwillingsschwester Elora, für die sie sich stets aufopferte. Ich habe mich im Verlauf der Geschichte immer wieder gefragt, warum das Band der Zwillinge hier nicht so stark ist – den normalerweise sagt man ja, dass Zwillinge oft das gleiche denken und fühlen und auch getrennt wissen, ob es dem jeweils anderen gut oder schlecht geht. Leider haben Wren und Elora so gar nichts gemeinsam und auch nur eine oberflächliche Bindung.
Eine starke Hauptprotagonistin mit Schwächen
Wren ist kämpferisch, klug und mutig – und kann sich gut gegen den wortkargen und kalten Frostkönig behaupten. Ihr einziges Laster ist der Alkohl. Ich finde es sehr mutig von der Autorin, hier eine Heldin ins Spiel zu bringen, die Alkoholikerin ist und nicht, wie in Fantasy üblich, Alkoholkonsum zu glorifizieren. Eine weitere Leidenschaft von Wren: Kuchen! Der beschert einem einige witzige Szenen und hilft sogar dabei, dass der Frostkönig Stück für Stück auftaut.
Insgesamt hat mir dieses winterliche Märchen sehr gut gefallen, auch wenn mir manche Nebencharaktre zu blass dargestellt wurden. Dagegen gab es doch einige Längen, die ich mir etwas temporeicher und knackiger gewünscht hätte. Die spicy Szenen waren ok, allerdings bin ich da kein Fan von und mag es dann lieber nicht ganz so direkt. Der Farbschnitt ist ein echter Traum!
Der zweite Band der Four-Winds-Reihe soll sich um Zephyr drehen, den wir in diesem Band als hinterlistigen Trickster kennengelernt haben. Noch bin ich unentschlossen, ob ich den West Wind noch von einer anderen Seite kennenlernen mag.

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The North Wind – Reich aus Eis und Schatten *Affiliate-Link
- Autorin: Alexandria Warwick
- Übersetzerinnen: Anne-Marie Wachs, Simone Jakob
- Seiten: 544
- Verlag: Verlag arsEdition
- ISBN-13: 978-3845861074
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Preis: 18,- €
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