Wie ihr vielleicht wisst, arbeite ich nun seit September wieder in Teilzeit. Also 20 Stunden in einer PR-Agentur, bei der ich als Social-Media-Manager angestellt bin. Der erste turbulente Monat als Working-Mom ist nun vorbei – Zeit für ein kleines Fazit. Denn der Start lief zwar gut und trotzdem bin ich ganz schön ins Jonglieren gekommen.

Der Kindergarten konnte nämlich nicht gleich an zwei Wunschtagen auf 15 Uhr Abholzeit verlängert werden. So das ich mich immer ganz schön sputen musste. Vor allem da ich an meinen drei Präsenz-Tagen mit der S-Bahn fahren muss. Das heißt Door-to-Door eine knackige Anfahrt von 45 bis 60 Minuten. Irgendwie kam ich mir da in den letzten Wochen wie das weiße Kaninchen aus „Alice im Wunderland“ vor, dass die ganze Zeit in Eile ist, mit der Uhr in der Hand. „Oh seht, oh seht, ich komme viel zu spät….“

Ich habe mal meine ehrlichen Gedanken während meines Working-Mom-Daseins zusammengestellt. Vielleicht könnt ihr euch wiederfinden? Oder geht das nur mir so?

1 Platz da – ich muss zur Bahn

Mein täglicher Adrenalinkick ist der Weg zum Bahnhof, den ich mit dem Auto zurücklegen muss. Vor allem, wenn ich vorher noch die Kinder in den Kindergarten bringe. Da kann ich mich dann quasi ans Ende des Pendlerstaus einreihen: aus einem 10 Minuten Weg werden 30 Minten. Waaaah. Und dann muss ich jedes Mal noch eine elende Fahrkarte an dem elenden Automaten ziehen, der drölfigtausend Euro für eine Tageskarte verlangt. Aber bitte passend. In Münzen. Wenn er nicht gerade kaputt ist. Krieg ich die Krise!

2 Fuck – kein Netz!

Ich bin mindestens 30 Minuten mit der Bahn unterwegs. Einfach! Manchmal lese ich dann etwas, aber meistens versuche ich in dieser Zeit, meine Mails zu beantworten oder sogar was auf Instagram – auch beruflich – zu posten. Wenn da nicht manchmal diese beschissene Datenverbindung wäre. Kein Netz! Däää döööö! Noch schlimmer ist es, wenn das Datenvolumen aufgebraucht ist und ich nur gedrosselt surfen kann, gnäääh!

3 Oberleitungsschaden – ihr Zug hat Verspätung

Ach ja, komischerweise hat die S-Bahn immer zu meinen Fahrzeiten Verspätungen. Meine Fresse, ich frag mich manchmal, wie marode dieses Oberleitungsnetz sein muss. Und der Winter naht! Bahnfahrer wissen, worauf ich hinaus will.

4 Brauche….Kaffeee…wuuuuaaah

Normalerweise brauche ich gleich morgens im Bad einen „Wake-up“ Kaffee. Da ich danach aber immer tierisch pieseln muss, ist der leider gestrichen. Jedenfalls bis ich auf der Arbeit bin. Bis dahin bin ich leider im Mombiemodus. Einem nach Kaffee gierenden Mombie. Wuuuuaaaah!

 5 Bitte keine kranken Kinder, bitte keine kranken Kinder, bitte…

Mein daily Mantra: „Bitte keine kranken Kinder“. Und bei jedem Schild im Kindergarten, das „Magen-Darm“ oder „Scharlach“ wie das Wochenmenue im Restaurant anpreist, bekomme ich Herzflattern. Nervenkitzel galore. Zumindest haben wir es krankenfrei in Monat eins geschafft, bis dann ein fieser Magen-Darm die Runde machte – bei uns arbeitgeberfreundlich am Wochenende. Doch in den Türmen der Kotzwäsche hat es mich selbst dann auch erwischt. 24-Stunden-Error!

6 Meine Festplatte ist voll

Spieltermine, Sporttermine, Geburtstage, Einkaufslisten und und und. Und jetzt noch all die ToDos auf der Arbeit. Puuuh. Manchmal weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Warum muss ich mir eigentlich so viel merken? Wo doch mein Hirn so mega voll ist. Und wenn das da drin so aussieht wie mein Surface, ist der Desktop total vollgemüllt und irgendwo dümpeln wichtige Infos zwischen Erinnerungen und allerlei Spam herum. Papierkorb leeren bitte!

7 Was? Schon Feierabend?

Kaum auf der Arbeit angekommen, fahre ich den Mac hoch, richte mich ein, bespreche mich mit den Kollegen, schreibe ein paar Mails. Und kaum bin ich im Flow: Feierabend. Neeeein! Das kann nicht sein. Ich muss doch noch so viel erledigen.

8 Oder doch nicht?

Wobei ja von Feierabend in Working-Mom-Kreisen nicht die Rede sein kann. Denn wenn es im Büro noch durchaus strukturiert ist, erwarten mich daheim ja nicht nur zwei Jungs, die nach Programm verlangen, sondern auch noch die Hausarbeit. Letzteres bleibt dann eher mal liegen. So chaotisch und dreckig sah es hier lange nicht mehr aus. Und dann habe ich ja noch meinen Blog, der auch nochmal 10 Stunden Arbeit die Woche beansprucht. Feierabend? Nach dem täglichen 15-Stunden Programm so ab 22 Uhr.

9 Fast Food

Ach ja – und wie bitte machen das andere arbeitende Mütter mit dem Mittagessen? Die Jungs werden im Kindergarten versorgt, der Mann geht mit den Kollegen essen und ich…fahre in meiner „Pause“ heim. Da reicht es dann zeitlich gerade so für nen Burger. Im Auto. Während der Fahrt. Wie zum Kotzen ist das eigentlich? Zum Glück habe ich das Problem nur zweimal die Woche. Hey, wer macht mir ne Bento-Frühstücksbox?

10 Ich rede mit normalen Menschen

Manchmal vergesse ich auf der Arbeit total, dass ich mit normalen Menschen rede. Also solchen, die keine Kinder haben. Es ist irgendwie schwer, aus dieser Filterbubble „Kind“ thematisch total herauszukommen. Vor allem wenn sich in sämtlichen Taschen Nuckel, Spielzeug oder Sand befinden.

Wie ist das bei euch arbeitenden Mamas da draußen? Mit welchen Aufregern habt ihr in eurem Arbeitsalltag zu kämpfen? Und habt ihr Tipps für mich, wie ich das mit dem Mittagsessen für mich besser in den Griff bekomme? Auf der Arbeit kann ich mir übrigens nix warm machen.