Ich will den Rabauken ins Bett bringen. In letzter Zeit hat das der Papa immer gemacht. Es hat sich einfach so ergeben, aus organisatorisch Gründen. Denn meist lese ich mit dem feien Herrn noch ein bisschen. Aber heute bin ich allein. „Nein, du nicht“, schmettert mir der Rabauke entgegen, als ich ihn auf den Wickeltisch heben will. „Papa macht das!“
Aber Papa ist nicht da. Und es gibt erstmal zorniges Geschrei, Erklärungsversuche und dann einen bleidigten kleinen Rabauko, der sich missmutig fertig machen lässt. Zähne putzen kann der Papa einfach besser als Mama, die zweite Wahl. Das ungeliebte Übel.
Im Moment bin ich abgeschrieben. Der Papa ist der King. Hat diese Phase nicht jedes Kind? Ich erinnere mich, dass auch der feine Herr eine Papa-Zeit hatte. Und die ging irgendwann vorbei. Und trotzdem schmerzt es.
„Nein, du nicht. Der Papa“, werde ich beim Abschnallen des Kindersitztes angemotzt. Nur der Papa soll ihm helfen. Ob er nun da ist, oder nicht.
„Papa. Paaaaapaaa! Du nicht!“, ruft der Rabauke nachts, wenn er wach wird und ich statt seinem Wunschelternteil komme. Er weint und schreit dann so lange, bis auch Papa wach wird. Und nur der kann ihn beruhigen.
Ich freu mich, dass dieses Papa-Rabauko-Band so stark ist. Diese Liebe und das Vertrauen so groß. Auch wenn ich traurig bin und mich frage, wieviel Platz ist da für mich? Und doch würde ich nie sagen „Rabauko, du nicht!“
Hallöchen,
ja das kenne ich nur zu gut! Meine Jungs hängen auch mehr am Papa zumindest schaut es so aus. Der Papa bringt se ins Bett und das finden die 3 auch gut so! Natürlich sag ich zu allen Gute Nacht doch den Teil mit Singen und Lesen den darf besser Papa übernehmen. Natürlich fehlt ein Stück doch so haben Sie auch ein Ritual nur mit Papa 🙂
LG Verena
Das ist ja cool, dass bei euch der Papa alle Kids ins Bett bringt. Macht ihr das nacheinander oder gleichzeitig? Wir haben hier nur eine Mini-Überschneidung, da der feine Herr ja 30 Minuten Vorlesezeit hat, dauert es bei ihm fast eine Stunde, bis Schicht im Schacht ist.
Ich sollte vielleicht erwähnen dass wir wöchentlich wechseln weil mein Mann wöchentlich zwischen Früh- und Spätschicht wechselt heißt er kommt bei der Spätschicht einfach erst um halb 12 Abends heim. Naja der Große ist 8 und er geht um halb 7, der Mittlere ist 21 Monate der geht zwischen 6 und halb 7 und der Zwerg ist jetzt 8 Monate der geht meist um halb 7. Also geht grad alles so das sich nichts überschneidet im Normalfall 🙂
Das mit der Schicht ist allerdings erst seit Mitte Oktober, vorher hat er das eigentlich immer gemacht, eben wegen dem Ritual Vater Sohn 🙂
Hallöchen. Ja auf diese Phase warte ich auch noch. Es ist aber nicht so, dass ich sie herbeisehne! Wie alt ist dein Sohn denn? Ich habe mal etwas von der Loslösungsphase gelesen, wo du Kinder dann mehr am Papa hängen. Mein Sohn ist 2 1/2 Jahre und im Moment ist nicht daran zu denken, dass auch der Papa ihn ins Bett bringen darf! Lg Melanie
Hallo Melanie, der Rabauke ist jetzt fast 2,5. Da er früher sehr lange Einschlafbegleitung brauchte, haben wir uns damals abgewechselt. Seitdem es einfacher geht, hatte es sich auf den Papa eingependelt.
Hm, wenn Papa mal zu Hause ist muss der beim Großen auch immer Körperhygiene und Gute Nacht Geschichte machen. Auch in den Kindergarten bringen, und holen ist dann angesagt. Früher war das auch mal anders, aber die Papa Zeit ist hier selten geworden und ich muss oft beide alleine ins Bett bringen, das der Große dann immer nach Papa schreit, wenn er da ist. Mich stört es nicht und ich bin froh über die Entlastung. Die Kleine ist halt noch seeeehr Mama. Vor Weihnachten hatten wir Wochen da ging nichts ohne mich. Sie hat gebrüllt, sobald Papa sie auf den Arm nehmen wollte, sie ins Bett gebracht hat, wenn ich den Raum verlassen habe. Sich panisch an meinen Hals geklammert. Wenn er sie dann doch mal ins Bett bekommen hat, ist sie Nachts schreiend wach geworden und wollte zu mir! Von daher tut es Papa sicherlich auch gut, dass wenigstens das große Kind nach ihm verlangt. 😉
Da hast du Recht, es tut gut, wenn ein Kind in einen vernarrt ist. Beim feinen Herrn gibt es keine Lieblinge mehr, wobei auch er eine Papaphase hatte. Bei uns hat es sich immer mal wieder geändert, vielleicht auch bei euch?
Ich habe ein Papa Kind von Geburt an. Schon während der Schwangerschaft hatten die beiden eine enge Bindung aufgebaut. Das verletzte mich oft, da man als Mama halt immer da ist…
Beim zweiten Kind ist anders. Er braucht beide.
Bei uns ist es so, dass unser Sohnemann sich komplett auf mich eingeschossen hat … – zumindest, wenn ich Zuhause bin. Und da ich wegen meiner Schwangerschaft schon seit August nicht mehr arbeiten gehen darf (Beschäftigungsverbot), hat sich das noch verstärkt. Papa bekommt jetzt immer zu hören: „Mama macht das.“ oder: „Neeeiiin. Mamaaaa … .“ Dabei geht es dann nicht nur um das ins Bett bringen, sondern um alles andere auch. Zum Glück kuschelt er aber ab und an auch mit Papa und er gibt ihm auch jeden Abend einen Gute Nacht-Kuß, so dass mein Mann sich wenigstens nicht ganz ausgestoßen führt, aber es ist schon manchmal hart … .
Da mir meine Frauenärztin gestern nun eröffnet hat, dass unser zweiter Krümel wegen einer Cervix-Insuffizienz (operationsbedingt) wohl viel eher kommen wird, habe ich natürlich jetzt ein bischen Bammel davor, was kommt. Eigentlich sollte das Baby ja so um den 18.02.2017 kommen … jetzt bin ich dankbar für jeden Tag, den es noch nicht herauskommen will. Ich hoffe, dass ich wenigstens noch ein bischen Zeit habe, da jetzt für den 11.1. eine Lugenreifebehandlung angesetzt ist. Ich weiß nicht, was passiert, wenn unser Großer dann längere Zeit auf mich verzichten muß, wenn ich mit dem Krümel, weil er noch nicht nach Hause darf, im Krankenhaus bin. Meine Mutter hat zwar gesagt, sie kommt sofort, wenn wir uns melden und bläst alles andere bei sich Zuhause ab – aber Oma ist eben auch nicht Mama. Und ich habe jetzt schon das Problem, dass der Große damit zu kämpfen hat, dass ich viel liegen muß und eigentlich gar nichts mehr machen darf. Ich erkläre es ihm zwar immer wieder und versuche, das, was ich derzeit nicht mit ihm machen kann, mit kraulen, kuscheln, kitzeln, vorlesen usw. auszugleichen … aber man merkt, dass er davon nicht begeistert ist.
Liebe Marsha, vielen Dank für diesen Artikel, es tut so gut zu lesen, dass andere mit denselben Themen da stehen. Bei meinem Krümelsohn ist diese Papa-Phase ein ganz neues Ding und ich muss mich erst noch daran gewöhnen, dass ich als Mama nicht mehr DIE Instanz in seinem Leben bin. Begonnen hat alles bei uns über die Ferienzeit. Normalerweise bringe ich alleine beide Kinder nacheinander ins Bett, was manchmal schon einer Quadratur des Kreises gleicht: Der Krümelsohn kommt als erstes dran, weil der morgens früher raus muss und weil mein 3 Monate altes Baby durch das Stillen ein längeres Bettgeh-Ritual hat als der Große. Herausfordernd wird es für mich, wenn ich dieses Schlaf-Stillen wegen Gemecker aus dem Kinderzimmer nebenan unterbrechen muss, weil der Große noch etwas trinken will, seine Decke verloren hat, etc. Dann hüpfe ich zwischen beiden Kindern hin und her und kann vergessen, dass die beiden ruhig in den Schlaf finden. Deshalb war ich für die Urlaubszeit über die Feiertage super dankbar, konnten mein Mann und ich uns das Zubettbringen der Kinder teilen. Tja, und da war es nun auch für mich zu hören: das „Nein, Du nicht“ von meinem Krümelsohn auf mein Angebot hin, dass ich ihn Schlafen lege, während der Papa schon einmal anfängt, das Baby bettfertig zu machen. Meinem Mamaherz hat das schon einen gewaltigen Stich versetzt, obwohl ich auf der anderen Seite über die Unterstützung von meinem Mann dankbar war – haben wir beide so doch schneller „Eltern-Feierabend“ :). Ich bin mal gespannt, wie sich das im Alltag nun wieder einspielt, wenn der Papa abends dann eben nicht ständig da ist. Ist es nur eine Phase? Liegt es an der Entthronung des Krümelsohns durch das Geschwister-Baby oder vielleicht macht es mir als Mama irgendwann nichts mehr aus? Immerhin, es gibt noch Momente in unserem Alltag, da schickt der Große auch den Papa weg… ausgleichende Gerechtigkeit :)).