Seit etwas acht Jahren habe ich eine super Kamera – eine Spiegelreflex von Nikon. Ich habe nie so wirklich viel damit fotografiert, allerhöchstens für ein paar schöne Bilder im Urlaub. Ja, eigentlich habe ich erst durch die Kinder und das Bloggen das superduper Teil wieder hervorgeholt. Und ich muss sagen, dass mit der Zeit auch meine Fotos immer besser geworden sind. Denn die Kamera begleitet mich nun im Alltag.
Aber: ich fotografiere ausschließlich im Automatik-Modus. Und das ist – wie soll ich sagen – als ob man einen Ferrari in der Garage stehen hat und ihn dann allerhöchstens mal mit 30 km/h durch´s Ort gurkt. Is so! Klar, habe ich auch schon einiges darüber gelesen, wie man Blende und Belichtungszeit einsetzen kann, um bessere Fotos zu bekommen. Ich weiß auch, welche Objektive sich für bestimmte Motive und Ergebnisse besonders gut eigenen. Aber um bei dem Ferrari-Beispiel zu bleiben: Durch Lesen allein ist noch keiner Rennfahrer geworden.
Ganz kurzfristig fragte mich meine Freundin Jule von Lieblingsbilder gefragt, ob ich nicht bei ihr an einem Fotoworkshop teilnehmen möchte, denn es waren noch Plätze frei. Jule hat bereits den feinen Herrn und auch mich mit Babybauch und den frisch geschlüpften Rabauko fotografiert. Ich liebe diese Bilder, sie hängen bei uns im Flur und auch auf dem Blog durfte ich einige veröffentlichen. Der Name „Lieblingsbilder“ ist also Programm, daher empfehle ich Jule als Babyfotografin immer gerne hier im Rhein-Main-Gebiet weiter.
Und so musste ich nicht lange überlegen und war total begeistert, mir von ihr ein paar Tricks abschauen zu dürfen. In einer kleinen Teilnehmerrunde trafen wir uns bei Jule und schauten uns die Möglichkeiten unserer Kameras genau an. Und ich muss sagen: es ist wirklich ein riesiger Unterschied, ob dir jemand mit Ahnung genau erklärt, wie du deine eigene Kamera bedienen kannst. Also ganz individuell, denn wir hatten alle unterschiedliche Marken und Modelle.
Manuelle Fotoeinstellungen kennen lernen
Die Runde war so nett und angenehm, dass wir in den vier Stunden immer wieder mit unseren Einstellungen rumspielten, uns gegenseitig fotografierten und uns ausprobierten. Bisher hatte ich allerhöchstens den ISO-Wert hochgestellt. Aber gerade mit Blende und der Belichtungszeit kann man so viel machen. Ich wusste bis dahin gar nicht, wo genau ich diese Werte einstellen kann.
Dabei sind wirklich einige tolle Fotos mit einer schönen Hintergrundunschärfe (Bokeh) entstanden – und dass obwohl mein Reiseteleobjektiv gar nicht so viel Spielraum mit einer offenen Blende zulässt.
Ich fotografiere sowieso am liebsten ohne Blitz und bei Tageslicht. Trotzdem musste ich mit der Automatik-Einstellung oft noch bei meinen Fotos die Helligkeit nach bearbeiten. Nun klappt es viel besser mit der Helligkeit, auch wenn ich mehrere Versuche brauche, bis es passt. Aber bei den Fotos mit viel Licht und Schatten sind mir die Einstellungen noch sehr schwer gefallen.
Auch Portaits finde ich richtig schwer, vor allem, da ich mit meinem Reisetele nicht so viel Spielraum mit der Blende habe. Wenn der Hintergrund weit weg ist und die Person seitlich zum Lich steht, habe ich aber auch hier optimale Voraussetzungen.
Ein paar kleine Tipps:
- Lass dir deine Kamera erklären
- Lerne deine Kamera und deine Objektive kennen
- Probiere dich mit Blende und Belichtungszeiten aus
- Nimmt dir Zeit, und schaue, wie sich das Fotoergebnis mit den verschiedenen Einstellungen verändert
- Übung macht den Meister
Ich habe zwar immer noch nen Ferrari, den ich maximal nun mit 45 km/h fahre, aber nun weiß ich immerhin wie man Gas gibt und die Gangschaltung bedient. Und mit etwas Übung schaffe ich vielleicht bald noch etwas mehr Speed. Ach ja – ich brauche unbedingt ein Objektiv mit fester Brennweite – damit kann man so wundervolle Portrait-Fotos machen.
Danke jedenfalls an Jule von Lieblingsbilder für den Workshop – mir hat das irrsinnig viel geholfen. Und falls ihr selbst einmal einen machen wollt – tut das. Mit Jule und Lieblingsbilder finden die nächsten Kurse übrigens am Donnerstag, den 27. Juli, und am Freitag, den 18. August statt.