Wenn Kinder im Einschulungsalter regelmäßig nachts ins Bett machen, dann ist das vor allem für die Eltern peinlich. Ein Tabuthema. Mit 10 Monaten macht das Kind die ersten Schritte, mit 1,5 Jahren spricht es 3-Wort-Sätze und mit 2,5 Jahren ist es tagsüber windelfrei. Das wurde gefeiert und laut verkündet. Und bei manchen Kindern brauchen auch diese Meilensteine etwas länger – es wird vielleicht erst mit 18 Monaten gelaufen und mit 3 Jahren gesprochen. Kein Ding, denn eigentlich wissen wir doch, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat. Aber Bettnässen … pfff … darüber spricht man lieber nicht.
Aber ich möchte darüber sprechen. Denn es ist weder ungewöhnlich noch unnormal. Und schon gar nicht nässen Kinder nachts ein, weil sie vor vorwiegend psychische Probleme haben. Auch steckt dahinter keine falsche Erziehung, Faulheit oder – jedenfalls meistens – eine schlimme Krankheit. Ich gebe euch Tipps, was man alles machen kann, um sein Vor- oder Grundschulkind beim etwas längeren Prozess des Trockenwerdens zu unterstützen. Und ich verrate euch, welche einfachen Maßnahmen neben Geduld und Elternliebe bei uns letztlich geholfen haben.
Hallo Team Windel – wir sind viele
Auch wenn das Kind tagsüber vollkommen windelfrei ist, ist es gar nicht so selten, dass gerade in der Nacht noch eine Windel gebraucht wird. Im Alter von fünf Jahren nässen noch durchschnittlich 15 Prozent der Kinder nachts ein. Bei den Siebenjährigen sind es noch zehn Prozent. Und rund zwei Prozent der Jugendlichen sind nachts nicht trocken.
Ärzte unterscheiden beim Bettnässen zwischen der primären und der sekundären Enuresis (also dem Einnässen auf Arztsprech): Bei der primären Variante war das Kind noch nie für längere Zeit trocken. Die Hauptursache dafür ist meist eine Reifeverzögerung. Bei der selteneren sekundären Enuresis macht das Kind plötzlich wieder nachts ins Bett, obwohl es vorher mindestens sechs Monate trocken war. Als Hauptursache liegen hier organische Ursachen vor, aber auch psychische Probleme wie ein Umzug, die Trennung der Eltern oder sonstige Belastungen können eine Rolle spielen.
Jungs sind viermal häufiger betroffen als Mädchen
Während also überall die Mamas frisch gebackener Kindergartenkinder stolz verkündeten, dass ihr Spross von heute auf morgen beschlossen hat, komplett trocken zu sein, tut sich bei vielen anderen Kindern… nichts. Was ja auch erstmal kein Grund zur Panik ist. Immerhin sind Jungs beim Thema Trocken werden im Schnitt etwas später dran als Mädchen. Aber egal ob Junge oder Mädchen – man übt sich in Geduld und versucht, abends nicht mehr so viel zu trinken zu geben. Also jedenfalls keine drei Gläser Wasser oder so. Man setzt das Kind vorm Schlafen gehen aufs Klo und wartet ab.
Was wir auf jeden Falls vermeiden wollten war, dass sich unser Kind schlecht dabei fühlt, nachts eine Windel tragen zu müssen. Dass es denkt, dass es nicht normal ist. Anfangs haben wir das Bettnässen gar nicht thematisiert, denn Druck zu machen, bringt gar nichts.
Nicht Schimpfen – offen und gelassen damit umgehen
Mit ca. 5 Jahren haben wir dann versucht, „Ratschläge“ von Freunden und Bekannten umzusetzen. Aber das Kind durstig ins Bett zu schicken oder nachts zu wecken und auf die Toilette zu bringen, nützte gar nichts. Das mit dem Wecken klappt sowieso nicht bei einem Kind, das so fest schläft wie ein Stein. Und das man daher halb schlafend vom Bett zum Klo und wieder retoure schleppen muss. Mit diesen Tricks bleibt dann vielleicht das Bett trocken, aber das Kind kann seine Blase auch nicht besser kontrollieren. Und wir Eltern bekommen Rücken. Rücken ist scheiße.
Dass Schimpfen oder Strafen noch viel kontraproduktiver sind, muss ich wohl nicht erwähnen. Ein „Pipikalender“, auf dem die Erfolge mit hübschen Stickern verbucht wurden, half auch nur temporär. Im Prinzip gab es Erfolge, aber die waren eher Zufall.
Oh je – Übernachtungsbesuch
Doch obwohl wir immer positiv über die Windel sprachen, wurde das Kind mit zunehmenden Alter immer unglücklicher. Nur Babys haben Windeln an – ist klar. Also schafften wir Unterhosen ähnliche Pants an, die auch keinen Babyaufdruck haben. Aber die gehen richtig ins Geld.
Mit den ersten Übernachtungsbesuchen, wurde dann der Wunsch, die Windel nachts weg zu lassen, immer stärker. Auch wenn die Freunde nie etwas sagten oder gar hänselten, war da auf einmal Scham, dass da etwas anders ist, als es vielleicht sein sollte. Aber die Windel freien Versuche scheiterten. Länger als ein paar Nächte in Folge blieb das Bett nicht trocken. Und ein Kind, das schläft wie ein Stein, merkt leider auch nicht, wenn es in einem nassen Bett liegt. Ach nicht im Winter. Eine Klingelhose – die beim ersten Tröpfchen piept – wäre dann wohl auch nix für uns.
Und so langsam wollten wir dann doch gerne wissen, ob körperliche Ursachen bestehen oder ob wir sogar mit Hormonen behandeln müssten. Unser Kinderarzt blieb entspannt, überwies uns dann aber zur kinderurulogischen Ambulanz.
Gründe für das Bettnässen im Vor- und Grundschulalter
Die Veranlagung zum Bettnässen liegt häufig in der Familie. Bei uns trifft das jedoch nicht zu, wobei ich für meinen Teil schon immer 1-2 Mal die Nacht auf Toilette muss. Aber ich wache ja auf.
Der häufigste Grund für das Bettnässen ist eine nicht ausgereifte Blasenkontrolle. Während die Kinder tagsüber den Entleerungsreflex schon gut kontrollieren können, ist nachts die Zusammenarbeit zwischen Blase und Gehirn noch nicht vollständig ausgebildet.
Eine weitere Theorie ist, dass Bettnässen mit einem Hormonmangel zusammenhängen könnte. Demnach wird normalerweise nachts ein Hormon ausgeschüttet, das die Urinbildung drosselt. Erhöht sich dieser Hormon-Spiegel nicht, ist die Blase schnell voll.
Untersuchung in der Kinderurologie und eine Diagnose
Um dem auf den Grund zu gehen, mussten wir vor der Untersuchung über 10 Tage Pipi-Tagebuch führen – wie oft blieb nachts die Windel trocken und wann war sie nass. Dazu mussten wir noch an drei Tagen ganz genau aufschreiben, wie viel in Millilitern und wann getrunken und wieder ausgeschieden wurde. Das war eine ganz schöne Messerei. Puh. Am Tag der Untersuchung, die in einer Gruppe mit mehreren Kindern durchgeführt wurde, mussten dann alle Patienten ganz viel trinken. Und anschließend auf ein spezielles Klo gehen, das Menge und Zusammensetzung des Urins ausgemessen hat. Außerdem wurde die Blase geschallt.
Bei den Kindern, die körperliche Auffälligkeiten hatten, gab es noch weitere Untersuchungen. Bei uns war schnell klar: unser Bettnässen kommt von einer zu kleinen Blase und zu WENIG trinken!!! Wär hätte das gedacht.
Letztendlich hat viel und regelmäßiges Trinken am Tag geholfen, die Blase größer zu machen. Auch ein regelmäßiger Stuhlgang (1-2 Mal pro Tag) ist dabei hilfreich, denn so drückt nachts nichts auf die Blase.
Und schwups, mit dieser Erkenntnis ist das Bett nun schon lange trocken.
Ihr seht, manchmal liegt die Ursache in so einfachen Dingen. Also lasst euch auf dem Weg zum Trockenwerden nicht entmutigen. Euer Kind macht das nicht mit Absicht. Seid geduldig, denn Druck hilft hier gar nicht! Trinkt tagsüber viel und klärt im Zweifelsfall die Ursachen mit eurem Kinderarzt ab. Ich hoffe meine Tipps helfen euch.
Unser mittlerer Sohn (15) hat das gleiche Problem. In der Nacht ist er leider noch immer nicht trocken. Wir haben so ziemlich alles probiert um ihm zu helfen: Wecken mitten in der Nacht, eine Alarmuhr am Tag, Hormonpillen, ein 6- Wöchiger Urlaub bei den Grosseltern, Blasentraining, Abends wenig trinken usw….. Wir haben dann als er 14 wurde wieder auf Stoffwindeln gewechselt weil diese etwas unangenehmer und auch deutlich dicker sind…. Mit den Stoffwindeln anstelle von den „Pampersartigen“ Windeln hat es dann auch prompt am Tag etwas besser geklappt. Seit etwa einem Jahr (mit 14 1/2) ist er nun, zumindest am Tag öfters trocken. In der Nacht ist er leider noch gar nicht trocken und nässt noch jede Nacht ein. Wir hoffen sehr, dass es bald vorbei ist und wir die Windeln dann am Tag und in der Nacht ganz weglassen können.
Hallo liebe Daniela,
danke, dass du das hier erzählst. Wart ihr schonmal bei einem Facharzt? Wir waren ja bei der Kinderurologie und haben mehrere Untersuchungen gemacht. Das Problem war ja, dass zu wenig getrunken wurde und die Blase so gar nicht ihr volles Volumen entwickeln konnte.
Liebe Grüße und alles Gute
Vielen Dank für Deine Antwort! Ja, wir waren vor zweieinhalb und vor anderthalb Jahren bei einer Urologin. (Der gute Tip von den Stoffwindeln kam übrigens von der Urologin). Die Körperfunktionen sind bei Andi zum Glück gesund. Blaseninhalt und Funktionen alles seiner Körpergrösse entsprechend „normal“. Er ist aber in der Entwicklung verzögert. Wir sind deshalb seit 5 Jahren bei einem darauf spezialisierten Kinderarzt. Die neueste Untersuchung (vor 8 Wochen) hat gezeigt, dass er körperlich und auch geistig zur Zeit noch etwa soweit ist wie es andere Kinder mit etwa 9 -10 Jahren sind.
Unser Kinderarzt will mit dem Abgeben von Hormonen aber warten; vielleicht ist Andi einfach ein Superspätzünder. Man muss eben unterscheiden zwischen Entwicklungsverzögerung und Entwicklungsstörung. Eine Diagnose, dass es eine Entw.-Störung sei gibt es zum Glück nicht.
Wir hoffen sehr, dass Andi bald den Knopf aufmacht. Doch wenn es halt auch noch andauert; unsere Haltung ist, dass wir Andi seinem Entwicklungsstand entsprechend annehmen. Da wird mit ihm halt noch am Tisch Lotto und Quartett gespielt und es gibt auch zum Einschlafen noch Lieder und Gute Nachtgeschichten…
Ich möchte Deinen LeserInnen Mut machen wenn sie auch ein Kind haben, dass schon über’s Windelalter hinaus ist und trotzdem noch gewickelt werden muss. Ich empfehle es mit Stoffwindeln zu versuchen. Laut unserer Urologin sind Stoffwindeln vor allem bei älteren Kindern meist die bessere Lösung, da sie das Einnässen selbst dadurch besser Wahrnehmen können als mit den Pampersartigen Windeln. Wir haben die Windeln von Andi übtigens über’s Netz bestellt. (Wir wickeln mit Omutsu Windeln. Die bekommt bei saveexpress.de diese Firma hat eine Riesenauswahl an Mehrwegwindeln (und auch viel Einwegwindeln) in vielen Grössen. Ebenso gibt es dort auch die Gummihosen zum Knöpfen die es für über die Stoffwindeln braucht.
Andi hat dank den Stoffwindeln tatsächlich Fortschritte gemacht, sodass er, seit dem wir damit angefangen haben, jetzt am Nachmittag meistens trocken ist (Am Morgen und auch nach dem Znachtessen klappt es aber noch nicht richtig…). Für alle die es probieren wollen noch ein Tip: Für in der Nacht gibt es für in die Stoffwindeln auch zusätzliche Einlagen für mehr Saugstärke.
Es würde mich freuen, wenn andere Eltern mit dem gleichen Problem auch von dieser Lösung profitieren können.
Lieber Gruss, Daniela
Hallo Daniela
ich habe deinen Kommentar über den Artikel vom Bettnässen gelesen und bin sehr froh darüber, dass du von Dir und den Schwierigkeiten mit Deinem 15 jährigen Sohn erzählst!
Ich bin alleinerziehende Mutter von Leonie(9 1/2) und Samuel (12 1/2). Mir geht es sehr ähnlich mit meinem Sohn. Samuel nässt tagsüber noch immer beinahe täglich ein. Nachts hat er noch gar keine Kontrolle und nässt jede Nacht (mehrfach) ein. Leonie war mit 2 1/2 am Tag und mit 3 Jahren in der Nacht trocken.
Ich war schon vielfach am verzweifeln; vor allem tagsüber ist es sehr belastend und ich frage mich regelmässig ob Samuel den Tod seines Vaters (vor 5 Jahren) nicht verarbeiten kann und ob ich dabei womöglich etwas falsch gemacht habe im Umgang mit der schwierigen Situation.
Medizinisch ist bei Samuel alles abgeklärt und alles ok. Unser Kinderarzt hatte letztes Jahr vorübergehend Hormontabletten verschrieben, aber das hat überhaupt nicht angeschlagen… Ebenso waren wir auf der Urologie bei uns im Kinderkrankenhaus in Karlsruhe und haben auch von dort aus mit einem Psychologen Abklärungen gemacht. Samuel ist mit ADS diagnostiziert; er zieht sich sehr oft in sich selber zurück…. Laut dem nun uns neu begleitenden Psychologen sei Bettnässen und verzögerte Sauberkeit tagsüber eine recht häufige Nebenerscheinung bei ADS und auch bei ADHS. Da die Hormontabletten nicht geholfen haben, versuchten wir es das letzte halbe Jahr auf sein Anraten mit dem Vibrameth-Gerät, einem Pieselwecker der mit Vibration funktioniert statt mit lautem Alarm und dadurch auch am Tag (in den Windeln) sehr gut benutzt werden kann. Auch hier ist der Erfolg aber nur mässig bis gar nicht eingetreten. Samuel mag zur Zeit auch gar nicht mehr zum Psychologen gehen, da er keine Lust hat dauernd mit ihm über seine Probleme und über den Verlust vom Papa zu sprechen…
Manchmal mache ich mir auch Sorgen darüber ob ich durch die ganzen Belastungen zuwenig Aufmerksamkeit für Leonie aufbringen kann… Sie ist aber ein sehr fröhliches und kerngesundes Mädchen und liebt ihren Bruder über alles!
Wie soll das alles nur weitergehen? Ich mache mir echte Sorgen darüber ob Samuel überhaupt je trocken wird. Ich habe gelesen, dass 1-2% der Jugendlichen und 1% der Erwachsenen nicht trocken werden. Samuel wird im August 13 und ich habe Angst, dass er eventuell zu dieser Gruppe gehört die nie trocken wird. (Wegen dem ADS ist die Chance dazu, laut unserem Kinderarzt, erhöht).
Bei der Urologie im Kinderkrankenhaus hatte der Urologe beim Abschlussgespräch ebenfalls davon gesprochen, dass die modernen Windeln für Kinder die nicht oder verspätet trocken werden nicht förderlich seien, da sie das Kind die Nässe nicht spüren liessen. Ich habe deswegen die Windeln bei Samuel seit zirka einem Jahr in der Nacht ganz weggelassen. (waschen, waschen, waschen). Jetzt, wo du, Daniela, von Deinen positiven Erfahrungen mit den Stoffwindeln bei Deinem Sohn schreibst, machte es „klick“ bei mir; Ich hatte nämlich Leonie ebenso mit Stoffwindeln gewickelt und sie war ja relativ früh trocken. Vielleicht hat es ja tatsächlich Einfluss… Ich möchte es auf jeden Fall damit versuchen und werde nun möglichst bald für Samuel die Stoffwindeln kaufen. Ich habe dazu ein paar Fragen an Dich: Hattest Du verschiedene Windeln ausprobiert bevor Du Dich für eine Marke entschieden hast? Gibt es die Stoffwindeln eventuell auch im Sanitätshaus zur Ansicht? Wie sind Deine Erfahrungen betreffend dem Wickeln; ist es Zeitaufwendiger als mit den Einwegwindeln? ( Bei Leonie war das vergleichbar, aber da war sie ja auch viel kleiner als Samuel heute ist…) Wie schaut’s aus wegen möglichen Hautausschlägen? Ich denke, dass ich Samuel von nun an auch zum Schlafen wieder wickeln werde: Braucht ihr unterschiedliche Windeln für Tag und Nacht? Was schätzt Du: Wieviel Windelsets brauche ich ungefähr für Tag und Nacht?
Nochmals vielen Dank, dass Du von Eurer Situation berichtet hast; es tut mir gut, für einmal nicht alleine damit dazustehen… Vielleicht liest Du ja meinen Text und hast Antworten auf meine Fragen; Das würde mich echt aufstellen!
Mit liebem Gruss, Sabrina
Hallo Sabrina
Vielen Dank für Deine Antwort auf meinen Bericht über meine Situation mit Andi. Auch ich bin froh darüber mich mit Dir auszutauschen. Dein Samuel ist ja auch Tag und Nacht noch nicht trocken geworden; ich kann es darum gut nachempfinden wie Du Dich als Mutter fühlen musst.
Bei uns ist es so, dass Andi wegen seiner Entwicklungsverzögerung ja trotz seinen 15 Jahren noch immer sehr kindlich ist. (Die gerade kürzlich gemachte Handgelenk-Untersuchung ergab, dass Andi’s biologisches Alter noch immer zirka 9-10 Jahre ist, was ein Gleichstand bedeutet seit 2 Jahren!). Gestern war ich mit Andi zum Kinderarzt um die Resultate der Untersuchungen zu besprechen. Schock! Andi sei vermutlich noch weit weg von einer Pubertät und dann kam der Hammer: Andi’s neuer Kinderarzt geht nicht mehr von einer Entwicklungsverzögerung aus:
Eine Entwicklungsstörung müsse jetzt gar stark angenommen und genauestens abgeklärt werden.
Andi hat am Abend sehr geweint, weil er „kein Bock auf eine Behinderung“ hat…. Ich hatte bereits schon vor 5 Jahren genau diese Vermutung und äusserte diese auch mehrfach. Aber ich wurde von unserem alten Kinderarzt in den 4 Folgejahren (wohl zu Unrecht) jeweils beruhigt; wir sollten einfach zuwarten…. vor einem halben Jahr hat’s mir gereicht und ich habe den Arzt gewechselt! Ich fühle mich jetzt echt von ihm verschaukelt wenn es nun doch eine Störung und nicht nur eine Verzögerung ist!!!!
Ich hatte deswegen gestern, glaube mir, meinen freien Abend echt wirklich gut gebrauchen können und war bis viel zu spät 🙂 zu Besuch bei meiner besten Freundin, die Birgit, welche Naturärztin ist und hab mich bei ihr ausgeheult… Sie arbeitet zu 50% in einem Heim mit Internat für ADHS-Kinder und Jugendliche. Ich musste natürlich an Deinen Kommentar im Blog, also an Dich , denken und hab sie über das Einnässen bei ADHS-Jugendlichen regelrecht geradezu ausgequetscht 🙂
Ich hoffe, dass ich das gestern alles richtig notiert hatte; hier ist was sie mir darüber erzählte:
Es gibt einen klaren Zusammenhang von ADHS und Einnässen im Jugend- und Erwachsenenalter:
ADHS Jugendliche haben ein 8 – 10-fach höheres Risiko dazu. Während dieses Problem bei Normalgesunden männlichen Jugendlichen im Bereich von 1,5 bis höchstens 2% liegt, ist die Vorkommnis von Bettnässen und Einnässen am Tag bei ADHS-Jugendlichen bei 12-15%. (!) Das liegt im Wesentlichen an 2 Ursachen:
1. ADHS Kinder sind sehr oft auch Entwicklungsverzögerte Kinder, was sich bei der Blasenkontrolle negativ auswirken kann. (Die zur Blasenkontrolle nötigen Botenstoffe werden bei stark Entwicklungsverzögerten Kindern oft erst mit der Pubertät oder später in genügender Anzahl produziert).
2. Unabhängig von einer hormonellen Entwicklungsverzögerung liegt das Einnässen am Tag bei ADHS-Kindern praktisch immer (auch) am sogenannten „Hyperfokus“ der bei ADHS sehr oft vorkommt. Die Jugendlichen mit ADHS können dann ja zu viele Reiz-Informationen nicht gleichzeitig verarbeiten und deswegen Fokussieren sie sich, zum Selbstschutz gegen das Kopf-Chaos, auf eine einzige Sache. Im Zustand des „Hyperfokussierens“ merken die vom Einnässen betroffenen Jugendlichen dann in vielen Fällen nicht, wenn sich die Blase dabei entleert (ähnlich wie dies bei Kindergartenkindern ja beim Spielen auch leicht einmal passieren kann).
Mit dem Einnässen bei Hyperfokus wäre Dein Sohn alles andere als alleine damit. ADHS-Jugendliche sind deshalb (wie Du ja schon vermutet hast) oft auch im Erwachsenenalter noch auf Windeln angewiesen, da das Hyperfokussieren im Erwachsenenalter in der Regel bleibt.
Meine Freundin erzählte mir, dass sie im Heim bereits vor etwa 3 Jahren wegen Umweltschutz für alle Altersklassen auf Stoffwindeln umgestellt haben. Gerade von den älteren Kindern und den Jugendlichen würde dies von den meisten als positiv aufgenommen, da sie dadurch eine bessere Wahrnehmung über das Einnässen erhalten. (Als Lern-Ansatz um den Hyperfokus zu überlisten erscheint dies als sinnvoll…).
Ich fragte sie ebenso, weil Du Dir da ja Sorgen darüber machst, wieviele der ADHS-Jugendlichen auch später (im Erwachsenenleben) weiterhin auf Windeln angewiesen seien. Sie weiss es nicht in genauen Prozentzahlen, aber es sei sicher, dass der grösste Teil der Kinder die bei ihnen in der Jugendabteilung dieses Problem haben auch später dies noch haben. Im Jugendhaus vom Internat wohnen zur Zeit 48 Jugendliche im Alter von 12 – 18 Jahren. Von diesen Kindern braucht etwa ein Viertel am Tag Windeln und gut die Hälfte der Kinder im Jugendhaus werden jeweils für die Nacht am Abend gewindelt.
Es ist ein Anthroposophisches Kinderheim (nach Rudolf Steiner) welches mit Homöopathischen Mitteln das ADHS angeht. Meine Freundin ist dort seit über 10 Jahren als Naturärztin angestellt und hatte sich aber schon vor dieser Anstellung auf ADHS-Jugendliche spezialisiert.
Nun aber zu den von Dir an mich gestellten Fragen. Ich habe sie einfach mal aus Deinem Kommentar rauskopiert; das machts viel einfacher zum alles beantworten:
1. Hattest Du verschiedene Windeln ausprobiert bevor Du Dich für eine Marke entschieden hast?
– Ja, ich konnte von Birgit aus dem Internat verschiedene Windeln testen.
– Es kamen eigentlich so ziemlich alle in Frage.
– Wir wickeln mit Omutsu und mit Blümchen Windeln
2. Gibt es die Stoffwindeln eventuell auch im Sanitätshaus zur Ansicht?
– Das weiss ich nicht. Aber frag die einfach mal.
3. Wie sind Deine Erfahrungen betreffend dem Wickeln; ist es Zeitaufwendiger als mit den Einwegwindeln?
– Ja, es ist ein klein bisschen Zeitaufwendiger. Bei uns spielt das aber keine Rolle, da Andi das Wickeln selbst gut akzeptiert. Das ist wichtig, weil Stoffwindeln können ja nur schwer selbst angezogen werden.
– Wir haben seit langem ein separates Bett in Andi’s Zimmer welches die Oberkante der Matratze auf 80 cm h kaputt zu machen.
4. Wie schaut’s aus wegen möglichen Hautausschlägen?
– Eincremen ist wichtig. Das ist so ziemlich der einzige Nachteil gegenüber den Wegwerfwindeln. Aber wenn Du das seriös machst, dann ist’s kein Problem. Ich schicke Andi beim Windeln wechseln jeweils für kurz unter die Dusche; danach ist das eincremen ganz rasch und ohne Probleme.
5. Braucht ihr unterschiedliche Windeln für Tag und Nacht?
– Am Tag wickle ich Andi mit „Blümchen“ Windeln. Die bestehen aus einer Wasserfesten Aussenhülle in die man vorgeformte Einlagen einschiebt. (Ich habe dazu noch ein paar saugstärkere Einlagen aus mehrschichtigem Molton selbst genäht).
– Für zum Schlafen wickle ich Andi mit „Omutsu“ Windeln. Die sind sehr saugstark und benötigen aber eine Gummihose für drüber. Wir verwenden dazu die zum knöpfen. Diese Windeln zieh ich ihm auch für Ausflüge und wenn wir zu Besuch gehen an, da sie mehr Saugkraft haben.
6. Was schätzt Du: Wieviel Windelsets brauche ich ungefähr für Tag und Nacht?
– Wir haben 15 Stück, da muss ich alle 3 Tage waschen und Trocknen. (Verbrauch = 3-4 pro Tag
So, jetzt wurd’s ein richtiger Roman diese Antwort! Aber ich konnte mal was anderes machen als mich nur mit Sorgen rund um Andi’s Diagnose zu machen.
Nochmals vielen Dank, dass Du von Eurer Situation berichtet hast; es tut mir gut, für einmal nicht alleine damit dazustehen… Vielleicht liest Du ja meinen Text und hast Antworten auf meine Fragen; Das würde mich echt aufstellen
Lieber Gruss
Daniela
Fehler bei Deiner dritten Frage. (Matratze) Hier die Korrektur
3.
– Wir haben seit langem ein separates Bett in Andi’s Zimmer welches die Oberkante der Matratze auf 80 cm Höhe hat. Darauf kann ich Andi wickeln, ohne mir den Rücken kaputt zu machen.
Hallo Daniela
Ganz herzlichen Dank, dass Du so ausführlich geantwortet hattest!
Es ist wirklich gut, dass dieser Blog solcher Austausch möglich macht!
Ich hoffe, dass bei Deinem Sohn die Entwicklungsverzögerung nicht etwas schlimmeres beinhaltet! Dass er trotz seinen 15 aber noch kindlich ist, das finde ich nicht schlimm. Geniesse diese Zeit trotzdem. Wenn er dann in die Pubertät kommt, dann soll ja einiges auch schwieriger werden… Für die Untersuchungen wünsche ich Euch viel Glück, dass alles in Ordnung kommt!
Vielen Dank, dass Du mit Deiner Freundin über das ADHS von Samuel gesprochen hast! :
Ich wusste, dass es einen Zusammenhang von ADHS und Einnässen im Jugend- und Erwachsenenalter gibt. Dass das Risiko um 8 -10 fach höher ist, das wusste ich aber nicht. Wir waren am Donnerstag nochmals bei unserem Kinderarzt wegen dem Rezept für die Windeln (müssen wir alle 6 Monate neu machen lassen) und da habe ich den Kinderarzt auf Deine Zeilen angesprochen und er hat mir diese hohe Häufigkeit bei ADHS bestätigt. Er vermutet, dass bei Samuel das Einnässen noch eine längere Zeit bleiben könne; da Samuel absolut nichts vom Einnässen merke; dies sei leider meist ein Zeichen dafür, dass sich das Einnässen bei ADHS-lern in der Pubertät eher noch verstärken würde. Tatsächlich sei es so, dass bei ADHS-Jugendlichen die Tag und Nacht einnässen die Chance sehr hoch sei, dass sie auch im Erwachsenenalter noch davon betroffen seien. (Er meinte, dass es bei etwa bei 1/4 dann für ganz bleibe und dass, weil Samuel noch nie trocken war die Chance bei ihm überdurchschnittlich hoch sei (etwa 50:50), dass er vermutlich auch später noch auf die Windeln angewiesen bleibe. Ich mache mir jetzt noch mehr Sorgen als davor.
Ich habe unsern Kinderarzt gefragt, inwiefern er das einschätzt wegen den Stoffwindeln, ob das eventuel helfen kann, dass Samuel dann mehr vom Einnässen merkt. Er unterstützt die Idee sehr und hat auch Samuel darauf aufmerksam gemacht, dass er dies probieren solle um vielleicht damit Fortschritte zu erzielen. Wir haben aber trotzdem das Rezept für die Einwegwindeln mitbekommen (er kann für Stoffwindeln übrigens leider kein Rezept ausstellen). Ich habe mit Samuel und dem Kinderarzt abgemacht, dass Samuel von nun an trotzdem wieder auch für in der Nacht gewindelt wird, da es für ihn belastend ist jeden Morgen in einem nassen Bett aufzuwachen und es ja mit dem Verzicht auf die Nachtwindel gar nichts gebracht hat. Als Einwegwindeln wickle ich Samuel bisher am Tag mit den ABRI FORM M4 mit einer zusätzlichen Einlage darin (ABRI SAN 8) und in der Nacht mit ABRI FORM M4 mit zusätzlich den ABRI SAN 11 darin.
Ich habe nach dem Arztbesuch dann am Donnerstag übers Netz 3 Omutsu-Windeln bei der Firma „Save-Express“ und auch gleich noch 3 Blümchen Teenager-Stoffindeln bei der Firma „die-besten-stoffwindeln.de“ bestellt.
Ich hoffe, dass Samuel mit den Stoffwindeln, doch noch, trotz ADHS trocken wird.
Beste Grüsse aus Karlsruhe!
Hallo Sabrina
Hast Du schon Erfahrungen mit den Stoffies machen können? Kann Samuel es akzeptieren? Ich hätte Dir sonst auch noch Tips, wie ich die Umstellung mit Andi damals gemacht hatte… LG Daniela
Hallo Daniela
Danke vielmals für die Nachfrage!
Beide Sorten Stoffwindeln sind anfangs letzter Woche angekommen. Ich habe Samuel seither damit gewickelt. Das Wochenlieferungen der ABRI-FORM Wegwerfwindeln durch die Apotheke habe ich vorerst gestoppt.
Zum Anfang musste ich bei Samuel ziemliche Überzeugungskraft aufwenden um den Wechsel von den Wegwerfwindeln zu den Stoffies durchzusetzen. Doch jetzt, nach 10 Tagen beginnt Samuel es tatsächlich gut zu akzeptieren. Es hat jetzt ja auch gar keine andere Windeln mehr im Haus… Zum Glück hatte unser Kinderarzt mit Samuel über die Stoffwindeln gesprochen und ihm deutlich gemacht, dass dies für Ihn eine Chance ist und dass er von ihm erwarte, es einmal eine Zeit lang mit Stoffwindeln zu versuchen. Samuel stört sich übrigens weniger daran, dass die Stoffwindeln etwas dicker sind, als dass es ihn ziemlich nervt, dass es zum Windeln wechseln länger braucht… Ich denke, dass hat tatsächlich mit dem andern Körpergefühl bei ADHS zu tun….
Ein Nachteil finde ich, dass beim Wechseln die Stoffwindeln doch recht Nass sind und auch Geruch entsteht, was bei den Wegwerfwindeln definitiv besser ist. Ebenso ist es mit Wegwerfwindeln nicht nötig beim Windelwechsel jedesmal zu duschen und einzucremen.
Grundsätzlich ist es halt schon ein grösserer Aufwand. Einen kurzen Wasch-Rhythmus finde ich zu anstrengend. Ich habe deswegen letzte Woche von Blümchen und Omutsu Windeln nachbestellt (auch mit genügend Einlagen), sodass ich 4-5 Tage überbrücken kann. Die zusätzlichen Windeln sind Vorgestern bereits angekommen. Samuel hat übrigens beide Pakete an der Türe selbst angenommen und danach die Windeln sogar im Zimmer selber ausgepackt(!). Ich denke, so wie es ausschaut, wird er sich an die Stoffwindeln gut gewöhnen können. Samuel ist ja ohnehin, diskussionslos, unser grösster Öko im Haus und dies war dann auch mein ultimativer Durchsetzungs-Joker…. Das Waschen ist jetzt mit mehr Windeln zum Glück in grösseren Abständen möglich; ich denke, dass dies für mich entlastend sein wird.
Die Anschaffung für insgesamt 21 Windeln (15 Blümchen und 6 Omutsu) wurde alles in allem eine ziemlich hohe Anfangsinvestition, da die Krankenkasse blöderweise nichts daran bezahlt…. Ich habe unsere Zusatzversicherung mit meiner Bitte um Teilrückerstattung angeschrieben. Mal schauen ob’s da noch was zu holen gibt…
Die Omutsu haben wir übrigens diesmal in „Seiden-Flausch“ in der saugstärksten Version bestellt: Laut telefonischer Auskunft seien die zwar deutlich voluminöser aber sie seien als Nachtwindel mit entsprechender Gummihose dafür ohne zusätzliche Einlagen zu gebrauchen. Die ersten 2 Nächte blieb das Bett damit tatsächlich trocken!
Die Blümchen Teenagerwindeln wickle ich Samuel für am Tag jeweils mit zwei zusätzlichen Einlagen. Meine Erfahrungen zeigten aber, dass man die Gummihosen bei den Blümchenwindeln am Tag trotzdem absolut nicht weglassen kann, obwohl die Firma mir am Bestell-Telefon gerade mehrmals erklärte, dass bei ihren Windeln Gummihosen absolut nicht nötig seien. Nach 5 durchnässten Paar Jeans innerhalb von 2 Tagen hatte ich die Blümchens dann nochmals angerufen. Aha, die haben mir dann erzählt, dass halt gerade bei den älteren Kindern es durchaus Sinn mache als Abschluss über der Blümchenwindel zusätzlich noch ein saugstarkes Moltontuch mit einer Gummihose darüber zu wickeln. Das hätten die ja von Anfang an gleich mitteilen können…. Das trägt jetzt zwar schon etwas mehr auf, aber dafür bleiben Andis Jeans seither zuverlässig trocken.
Ich hoffe, dass Samuel es nun mit den Stoffies mit der Zeit merkt, wenn er einnässt und dadurch der wichtige Lernprozess endlich doch noch in Gang gesetzt wird. Ich habe irgendwie ein gutes Gefühl dabei. Nur die Zukunft wird es nun zeigen.
Vielen Dank für Deinen guten Tip!
LG, Sabrina
PS: Hast Du schon etwas gehört, betreffend die Diagnose von Andi?
Lustiger Fehler gemacht… im letzten Abschnitt sind es natürlich die Jeans von Samuel 🙂
Hallo Daniela,
Dein wertvoller Tipp hat bei uns die Situation deutlich beruhigt! Ich bin Dir sehr dankbar dafür! Hier, auch darum, nochmals ein „Update“ von unserer Situation:
Samuel akzeptiert die Stoffwindeln wirklich sehr gut. Anfangs war das ja noch etwas schwieriger, vor allem weil bei den Blümchenwindeln mit dem zusätzlichen Molton für drüber und auch noch der Gummihose zum Abschluss alles zusammen dann halt schon deutlich länger zum wickeln braucht als nur die Wegwerfwindeln mit den Einlagen. In der Zwischenzeit hat sich Samuel aber an das längere Wickeln gewöhnt. Dank Deinem Tipp hat er sich auch an das regelmässige Eincrèmen am Tag gewöhnt, welches er nach dem Duschen jetzt sogar selber macht!. (Für in der Nacht klappt das noch nicht, weil da nehmen wir ja Zinkcrème, die ist ja bekanntlich etwas schwieriger und das geht nunmal am besten gleich auf dem Bett, schon mit der Windel drunter).
Wir haben mit den Stoffwindeln nun eine wirklich viel bessere Lösung als das mit den Einwegwindeln je der Fall war. Samuel selbst findet die Stoffwindeln übrigens sogar viel angenehmer als die Plastikwindeln. (Das hatte ich eigentlich nicht unbedingt erwartet….)
Ich ging am Samstag mit Samuel nun neue Hosen kaufen, da die Stoffwindeln doch einiges grösser ausfallen und die bisherigen Hosen ihm deshalb unbequem wurden. Wir haben jetzt alles Stretchhosen gekauft, da diese die Windeln besser umschliessen und dadurch das Windelpaket viel besser anliegt.
Leider hat sich bisher am Einnässen noch nichts verändert. Samuel sagt auch, dass er auch trotz den Stoffies tagsüber noch immer nichts davon merkt, wenn er in die Windeln macht (das hat aber ganz sicher mit dem ADHS zu tun!). Auch nachts hat sich bisher leider noch gar nichts verändert. Die Omutsu Seidenvlieswindeln sind für die Nacht übrigens deutlich besser als die normalen Omutsu die wir ja auch haben. Das ist nun mal der Unterschied zu den Einwegwindeln; bei den Stoffies bedeutet mehr Saugkraft auch mehr Volumen, bei den Wegwerfwindeln hingegen machen die das mit etwas mehr von diesen chemischen Superabsorber-Kügelchen…. Der grosse Vorteil der Stoffwindeln ist dafür aber, dass die Windel nicht aufquillt und damit auch „ausleiert“ wenn sie nass ist.
Ich finde, dass alles in allem, der Umgang mit dem Einnässen mit den Stoffwindeln sogar besser funktioniert, als mit den Wegwerfwindeln: Wie gesagt, Samuel akzeptierte nach nun doch recht kurzer Zeit den Wechsel zu den Stoffies gut und er lässt sich mittlerweile auch mit den Stoffwindeln genauso problemlos wickeln. Und ja, auch ganz wichtig: Die Situation mit dem vielen Waschen hat sich für mich nun, durch die grössere Anzahl Windeln, jetzt auch sehr beruhigt. Wir beide können uns mittlerweilen gar nicht mehr Vorstellen nochmals von den Stoffies zu den Einwegwindeln zurück zu gehen! Wir haben darum abgemacht, dass wir bei den Stoffies bleiben. (Ausser vielleicht einmal in einer Ausnahmesituation, wenn zBsp. im Urlaub das Waschen umständlicher für mich wäre).
Jetzt warten wir vorerst einfach mal ab und machen auf diesem Weg so weiter.
Ich mache gegenüber Samuel jetzt auch bewusst keinen Druck mehr wegen dem Einnässen: Die Aufklärung betreffend die Häufigkeit von Tag- und Bettnässen bei ADHS-lern hat mir sehr geholfen es besser zu verstehen und auch besser zu akzeptieren.
Samuel wird wahrscheinlich noch lange Windeln brauchen, das hat zumindest unser Hausarzt gesagt und ich schicke mich nun halt einfach da rein… Als Mutter finde ich das trotzdem manchmal ziemlich schwierig, da ich mir immer wieder Sorgen wegen dem Todesfall von meinem Mann mache und ob Samuel vielleicht da doch innerlich nicht heraus kommt aus dem Verlust von seinem Papa.
Wir sehen jetzt erst nach seinem 13. Geburtstag (im August) wieder weiter. Dann haben wir den nächsten Termin beim Kinderarzt und vielleicht machen wir dann doch nochmals einen weiteren Versuch mit dem Pieselwecker.
So, soviel also zu uns. Hast Du mittlerweile schon etwas mehr gehört betreffend die Diagnose von Deinem Andi?
Ich Danke Dir wirklich vielmals,
Liebe Grüsse aus Karlsruhe, Sabrina
Hallo Sabrina!
Sorry, dass Du so lange auf meine Antwort warten musstest.
Es freut mich, dass meine Tipps Dir und Samuel helfen konnten um die Situation rund um Samuel’s Einnässen etwas zu beruhigen.
Ja, was ist bei uns hiermit in der Zwischenzeit gelaufen? Wir hatten lange auf ein Gespräch mit Andi’s Kinderarzt, zusammen mit dem Endokrinologen (Hormonspezialist) dem Psychiater, und dem Schulpsychologen die alle Andi abgeklärt hatten, warten müssen. Corona hat auch deren Terminpläne erschwert. Am Freitag vergangener Woche hat nun endlich das erwartete Gespräch stattfinden können und es gibt jetzt ENDLICH eine Diagnose für Andi.
Die Ärzte diagnostizieren bei Andi folgendes:
– Entwicklungsstörung (ICD F89)
– Pubertätsstörung (ICD 10, E30.9)
– Enuresis nocturna et diurna, Nichtorganische Enuresis (ICD F98.02) .
Und jetzt auf gut Deutsch:
– ICD F89 = Nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung
– ICD E30.0 = Nicht näher bezeichnete Pubertätsstörung
– ICD F98.02 = Nicht organisch bedingtes Einnässen Nacht und Tag
Die Ärzte gehen davon aus, dass die nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung die Hauptursache von Andi’s Problemen ist und diese Entwicklungsstörung aber nicht, oder nur sehr beschränkt mit Medikamenten wirklich positiv beeinflusst werden kann. Andi’s biologisches Alter und seine geistige Reife liegt bei zirka 9 – 10 Jahren. Der Untersuchungszeitraum für die Diagnosestellung war 12 Monate. In diesem Zeitraum fand keine messbare körperliche Entwicklung statt. (Kein Wachstum (-O.2 cm), sexuelle Reifung unverändert (Tanner-Klassifikation 1) Handknochen Untersuchung: +- 9 Jahre)
Andi’s Pubertät mit Hormonen einzuleiten, beinhalte für ihn zuviele Risiken. Vor allem in einer geistigen Überforderung. Hier ist es vor allem so, dass bei normal Entwickelten Kindern ab etwa 8 Jahren die Fremdeinschätzungen über die eigenen Kompetenzen das Selbstwertgefühl (auch das spätere Selbstwertgefühl) stark beeinflussen. Da Andi körperlich noch sehr kindlich ist (seine Entwicklung ist hier mit Tanner-Klassifikation 1 diagnostiziert, also keine Anzeichen einer Pubertät und ohne jegliche sexuelle Reifung) bestehe hier Zitat: „…das Risiko, dass Andi diesen Fremdeinschätzungen trotz seinen 15,5 Jahren nicht gewachsen ist und deshalb negative emotionale Reaktionen wie jugendliche Depressionen, spätere soziale Entgleisungen und anderes, gut möglich sind….“ Es wurde deshalb in der Besprechung beschlossen auf eine Hormonbehandlung zur Einleitung der Pubertät (zumindest vorerst) zu verzichten und dass Andi anstelle davon diesbezüglich seiner körperlichen Reifung medizinisch beobachtet wird und in der emotionalen Entwicklung durch den Psychologen begleitet und unterstützt wird….
Es wurde uns von Ärztlicher Seite her geraten, dass wir als Eltern Andi unbedingt als 9-10 jährigen Jungen annehmen sollen und unsere Erwartungshaltungen ihm gegenüber diesem Alter entsprechend ausrichten sollen. Auch werden wir im Weiteren nun ebenso in das Team regelmässig eingebunden und parallel zu Andi ebenso unterstützend begleitet. Ein Schulwechsel im Herbst, hin zu einem angepassten Umfeld, wird jetzt ebenso abgeklärt. Ich hoffe, dass da von den Ärzten nicht plötzlich der Vorschlag für eine Schule für geistig Behinderte oder so etwas ähnliches kommt!!! (Andi ist für sein biologisches Alter, gemäss dem Schulpsychologen, sehr clever…..). Ich könnte mir vorstellen Andi in eine ganz normale Schule, aber mit jüngeren Kindern zu schicken. Aber das wäre dann ja auch wieder nicht gut für den Schulstoff… Ich bin da mal gespannt, was da als Vorschlag kommt! Da lasse ich nicht locker; wenn Andi schon ein solch schwieriger Start in’s Leben bekommen hat, dann hat er zumindest das Recht auf eine richtig gute Bildung! Basta!!! Irgendwo muss er ja auch zu einem gesunden Selbstwertgefühl kommen und ich denke Bildung ist hierfür sehr wichtig!
Aber es gibt auch wirklich positives:
Bislang dachte ich, dass die drohende Diagnose einer Entwicklungsstörung auch für mich dann sehr schlimm sein würde, aber bereits jetzt habe ich das Gefühl, dass diese klare Diagnose ganz gegenteilig, für mich jetzt Klarheit ergibt und damit gar beruhigend ist. Die lange Unsicherheit in der wir bis jetzt gelebt haben, hat mich fix und fertig gemacht. Ich hoffe, dass ich jetzt endlich wieder mehr Gelassenheit aufbauen kann. Ich bin Müde… Andi wird im Oktober 16 und es ist gut, dass ich nun weiss, dass ich von ihm trotzdem nicht allzuviel verlangen darf und es aber eben auch gar nicht verlangen muss. Er wird, gemäss der Diagnose wahrscheinlich kindlich bleiben; dies nicht nur körperlich, da ja die Pubertät nicht eingeleitet wird, sondern leider vermutlich auch in seiner geistig-emotionalen Entwicklung.
Endlich wissen wir jetzt mehr über Andi’s Krankheit; Der Endokrinologe sagte uns übrigens, dass bei Andi das Bettnässen und ebenso das Einnässen am Tag ziemlich sicher bleiben wird. Dies hat damit zu tun, dass Andi’s entwicklungshormonellen Defizite, gemäss der ADH-Plasmaspiegel-Messung, sich nicht auf einen Mangel des ADH-Hormon beziehen. Diese Werte seien bei Andi absolut im „grünen Bereich“. Weil das Einnässen also nicht durch einen Mangel des ADH Hormons (die ADH circadian regulierte Harnausscheidung) negativ beeinflusst wird, fällt auch hier eine Behandlung mit einem Ersatz-Hormon (Hormonsubstitution) definitiv weg.
Alle drei Ärzte und der Schulpsychologe gehen deswegen von bleibendem Tag- und Bettnässen aus. Dies insbesondere auch deswegen, weil Andi Entwicklungspsychologisch sehr intensiv abgeklärt wurde und von dieser Seite her das Einnässen ebenso nicht erklärbar ist (kein relevantes Trauma). Achtung Sabrina: Hier wird man, mit al den Ausdrücken noch gratis zum Arzt ausgebildet…. 🙂
Dass Andi erwartungsgemäss auch im Erwachsenenalter noch Einnässen wird, habe auch damit zu tun, weil der Lernprozess der „Kontinenzerlangung“ bei Andi nie innerlich, also von sich aus, stattgefunden habe und es sich dabei gleichzeitig um eine „primäre Enuresis“ handle. Aus medizinischer Sicht müsse man deshalb davon ausgehen, dass Andi, wie für die allermeisten Jugendlichen mit vergleichbarer Entwicklungsstörung, mit gleichzeitig diagnostizierter Enuresis diurna et nocturna, das Trockenwerden im Jugend- und Erwachsenenalter nicht erreichbar ist. Dies ist ein harter Schlag. Für Andi ohnehin, aber auch für mich und aber auch für meinen Mann, der sich bisher immer auf die „lockere“ Ebene gestellt hatte, dass Andi’s Einnässen mit der Pubertät dann wohl ohnehin von alleine aufhören wird….
Wir müssen jetzt in erster Linie kühlen Kopf bewahren. Wir werden Andi mit all den neuen Möglichkeiten, die sich nun dank der Diagnose ergeben, in seiner Entwicklung mit professioneller Begleitung unterstützen. Seitens der Ärzte sollten wir Andi jetzt aber unter keinen Umständen überfordern, sondern ihn auf seinen bestehenden Entwicklungsstufen annehmen wie er ist. (Eigentlich ganz ähnlich wie Du bei Deinem Samuel)
Wichtig sei es Andi in seinen kindlichen Bedürnissen zu unterstützen und hierbei die kindgerechten familiären Rituale unbedingt aufrecht zu erhalten: Geburtstagsfeste organisieren, zusammen Singen, zusammen Hausaufgaben erledigen, zusammen seine Lieblingsspiele spielen, gemeinsame „kindgerechte“ Ausflüge machen, Morgen- und Abendrituale aufrechterhalten, halt weiterhin beim Duschen und Baden mit dabei sein, ihn weiterhin Wickeln usw… . Es gilt hier Andi familiäre Geborgenheit und Sicherheit zu geben um damit eine Isolation zu verhindern, die sich bei Kindern mit Entwicklungsstörungen in seinem Spektrum oft bildet. Professionell unbegleitete Eltern überfordern ihre Kinder anscheinend sehr oft, da ihrerseits oft durch Unwissenheit über die Problematik ein „Altersgerechter anstelle von einem Entwicklungsgerechten“ Umgang mit dem Kind angestrebt würde.
Irgendwie hatte ich das ja schon vermutet, dass eine solche oder zumindest eine ähnliche Diagnose auf uns zukommt. Ich bin sehr erleichtert, dass die Ärzte mich in meinem Verhalten Andi gegenüber weitgehend verstehen und mich darin versichern, dass ich ihm gegenüber richtig handle.
Ich verstehe übrigens nun sehr gut, wie auch Du Dich „erleichtert“ gefühlt haben musst, als Du von Samuels Kinderarzt von der hohen Häufigkeit vom Tag- und Bettnässen bei so vielen ADHS Jugendlichen gehört hast… Genauso geht es mir nun auch beim Erhalt von Andi’s Diagnose. Die vielen Schuldgefühle und Zweifel fallen plötzlich weg, lösen sich auf und es gibt nach Jahren der Verunsicherungen dann Erklärungen, auch solche, die einen endlich selbst entlasten….
Vor allem die drei zugezogenen Fachkräfte, die ja alle drei auf Entwicklungsstörungen spezialisiert sind, unterstützen uns in unserem Umgang mit Andi wirklich sehr!
Für mich ist das nun eine echte Erleichterung, da ich mir immer vormachte, dass Andi eigentlich viel weiter sein sollte. Wie oft habe ich mir doch gerade in letzter Zeit Vorwürfe darüber gemacht, dass ich Andi vielleicht zu stark bemuttern würde und ihn damit nicht fördern würde, oder dass ich vielleicht gar selbst einen Knacks hätte, den ich vielleicht auf ihn übertragen würde, ach, was hab ich mir doch die vergangenen 3 Jahre oft den Kopf für nichts zerbrochen und mich selbst damit eigentlich unnötig belastet…
Speziell der Endokrinologe und Andi’s Psychiater haben mich jedoch nun stark darin entlastet und sagten mir, dass genau der intuitive und der kindliche Umgang mit Andi bei dieser Diagnose der richtige Umgang sei; dass wir intuitiv alles richtig machen würden! Dies alles jetzt auch endlich einmal von Aussen gehört zu bekommen, von Andi’s Ärzten sogar, hat mir so gut getan, es war so erleichternd, dass ich einfach nicht mehr anders konnte und ich davon heulen musste.
Das Spektrum jener Entwicklungsstörung die Andi betrifft, gilt als Behinderung. Dies hat nun einige Konsequenzen und beinhaltet auch neue Möglichkeiten für das weitere Vorgehen. Der Psychologe rät mir übrigens, mich auch innerlich damit anzufreunden, dass Andi sein infantiles Wesen vermutlich behalten wird.
Ich werde wohl noch lange Mühe damit haben Andi als Behindert anzusehen. Er ist verspielt und kindlich. Ja. Aber ist das dann auch Behindert? Oder sind UNSERE Vorstellungen über Entwicklung behindert? Ich solle versuchen Andi also einfach so anzunehmen wie er ist; als ein Kind. Und jetzt bedeutet dies für mich aber, dass ich Andi als „behindertes“ Kind annehmen soll. Ich werde hierbei wohl noch viel lernen müssen!
So, nun aber endlich zu Euch! Vielen Dank für Dein „Update“ von Eurer Situation:
Es freut mich, dass sich bei Euch die Situation etwas beruhigt hat. Dass Samuel die Stoffwindeln akzeptiert ist wirklich sehr gut. Ebenso, dass sich Samuel an das längere Wickeln gewöhnt hat, ist sicher auch für Dich einfacher. Ja, das Eincrèmen machen wir übrigens auch direkt auf dem Wickelbett. (Habe ich Dir den Tip vom erhöhten Zusatzbett im Zimmer eigentlich schon geschrieben?). Wir haben die Matratze auf dem Wickelbett anstelle von mit einem Leintuch, einfach mit einem Plastiküberzug aus dem Sanitätshaus bezogen. Dadurch lässt sich die Crème nach dem Wickeln ganz einfach mit den Feuchttüchern wegwischen.
Ich denke, es ist richtig gut, dass Dein Samuel die Stoffwindeln viel angenehmer als die Plastikwindeln findet. Damit hat er jetzt ja auch für sich eine bessere Lösung gefunden! (Andi sagt übrigens auch, dass er die Stoffwindeln deutlich angenehmer findet). Ich wickle ihn aber manchmal trotzdem noch mit den Folienwindeln, speziell für den Sportunterricht ist das besser, da die Pampersartigen Windeln zwar hörbar rascheln, aber das Windelpaket dafür etwas weniger aufträgt unter der Sportkleidung. Wir verwenden hierfür seit neuestem nun nicht mehr die (medizinisch) blaue Molicare mit Folie aus dem Sanitätshaus, sondern ich habe, zusammen mit Andi, speziell für den Sportunterricht auf dem Netz, entsprechend dem Ärztlichen Rat, nun etwas speziell „Kindgerechtere“, farbigere Windeln ausgesucht. Wir haben von Savexpress.de die sogenannten Dinosaur-Windeln (von der Marke Rearz) mit entsprechenden Zusatz-Einlagen bestellt.)
Übrigens wir haben für Andi auch meistens die Stretchhosen; die sind einfach besser geeignet, auch weil Andi sich mit den Windeln darin sicherer und vor allem auch, trotz dem Windelpaket, weniger eingeengt fühlt, da StretchJeans einfach besser mitbewegen.
Ich denke, dass es gut ist, dass auch Du gegenüber Samuel bewusst keinen Druck mehr wegen dem Einnässen machst. Aber ich weiss nicht genau, wie das wegen dem „Druck machen“ bei ADHS Jugendlichen ist. Ich denke, dass die Ärzte bei uns da sicher recht haben und ich bei Andi mit meinem Druck ihm gegenüber in letzter Zeit wirklich einen Fehler gemacht hatte. Jetzt, wo die Diagnose nun klar ist, werde ich das sicher nicht mehr machen.
Versuche doch, dass du Dir nicht soviel Sorgen darüber machst, dass Samuel wegen dem Todesfall von Deinem Mann innerlich nicht mehr weiter kommt. Vielleicht sprichst Du ihn einfach einmal in einem guten Moment ehrlich darauf an, dass Du Dir Gedanken darüber machst. Wer weiss, vielleicht kann er dann einmal darüber sprechen…..
Du schreibst, dass Du und Samuel erst nach seinem 13. Geburtstag (im August) wieder einen Termin beim Kinderarzt habt und dass ihr dann vielleicht dann doch nochmals einen weiteren Versuch mit dem Pieselwecker machen wollt. (Wann habt ihr es denn mit dem Weckalarm zum letzten mal versucht?). Mein Tipp: Frag Samuel vor dem Termin, ob er selbst den Versuch mit dem Pieselwecker auch wirklich machen will. Macht’s vielleicht nur dann, wenn er selbst auch die Bereitschaft dazu hat; weil ansonsten bringt Euch das nur wieder neuen Stress und auch Schlafentzug und womöglich machst Du Dir dann auch noch unnötige Vorwürfe wenn’s dann vielleicht nicht so ganz klappt damit.
Jetzt aber; vielen Dank für Deine Berichte! Nochmals „Sorry“ meinerseits, dass ich solange nicht geantwortet hatte.
Alles Gute!
Daniela