Mit Peter Pan und Glöckchen durch Nimmerland fliegen, Mittelerde und die Tintenwelt erkunden oder mit Agatha Christie über Mordfälle quatschen – habt ihr auch schonmal davon geträumt, in eure Lieblingsgeschichte hineinzuschlüpfen oder arg geliebte Protagonist:innen zu treffen? Genau das kann Annie in Mo Enders Trilogie-Aftakt „Liga Lexis – Nachtschwarze Worte“. Denn Annie ist eine Migra – halb Mensch, halb Buchfigur – und lernt im irischen Internat Bookford Manor, mit ihren bisher unbekannt Kräften umzugehen. Dabei entdeckt sie nicht nur, wie man Buchzitate tätowiert oder in Buchwelten reist, sondern stößt auch auf eine Verschwörung mitten in der Welt zwischen den Zeilen – und vielleicht auch die große Liebe? Der Beginn einer mitreißenden Urban Fantasy Geschichte voller Buchliebe, Tattoos, Love Vibes, Academy Feeling und Abenteuer!
Darum geht´s in Liga Lexis 1 – Nachtschwarze Worte
Als die sechzehnjährige Annie erfährt, dass sie eine Migra ist – ein Wesen halb Mensch, halb Buchfigur –, verändert sich alles für sie. Auf Bookford Manor, einer geheimnisvollen Akademie an der irischen Küste, wird sie unter anderem darin unterrichtet, in Buchwelten zu reisen. Doch in diesen gehen merkwürdige Dinge vor sich und versetzen die anderen Migra in Aufruhr. In der angespannten Lage wirft Annies Herkunft zusätzlich Rätsel auf. Wie konnte Annie so lange ohne konzentrierte Idea überleben? Und warum sind ihr Dinge möglich, die für andere Migras fast unmöglich zu bewältigen sind? Plötzlich steht sie nicht nur einer Wand aus Misstrauen gegenüber, sondern auch unter der Aufsicht des ebenso gut aussehenden wie unausstehlichen Mitschülers Caspian de Vries. Aber als Caspian nach ihrem ersten gemeinsamen Ausflug ausgerechnet in ihrem Lieblingsbuch verschwindet, kann nur Annie ihn retten. Und ihre Reise führt sie an Orte, an denen kein Migra je gewesen ist – in die Welt zwischen den Zeilen …
„Kurz gesagt: Je mehr Liebe du für einen Text empfindest, desto mehr Idea entsteht beim Lesen. Das gilt auch für andere Gefühle: Wut, Angst, Trauer. Je stärker und reiner, desto mächtiger die Idea, die daraus entsteht.“ „Und wir, also Migras, brauchen Idea zum Leben?“, hakte ich noch einmal nach. Das war der Punkt, der mich am meisten beschäftigte. Liga Lexis – Nachtschwarze Worte, Seite 40 – 41
Bookford Manor Trilogie: Ein Tor zum Universum der Buchwelten
Ersteinmal: Ich habe dieses Buch verschlungen! Denn ich liebe alles daran: das Bookford Manor Internat mit seiner riesigen unterirdischen Bibliothek und den Kabinen, in denen man in Bücher reisen kann. Die Idee, dass beim Lesen Idea – als so eine Art Buchmagie – entsteht und dass man besonders zu seinen Herzensbüchern eine Verbindung hat. Die vielen literarischen Anspielungen und Begegnungen mit geliebten Buchfiguren wie Edward Cullen oder Peter Pan. Dass sich Migras auf ein Genre Spezialisieren. Und vor allem, dass man sich mit Idea durch Tätowierungen von Buchzitaten aufladen kann. Denn Buchzitate sind hier eben mehr als bloße Worte, sie sind der Schlüssel zu ungeahnten Mächten und tiefer Erkenntnis.
Aber abgesehen von diesem Schwall an Buchliebe sind Mo Enders auch die Charaktere dieser Buchwelt besonders gut gelungen. Annie ist ein Mädchen, mit dem man sich gut identifizieren kann. Sie ist eine Außenseiterin mit Ecken und Kanten, jeder Menge Talent, einem großen Herz und einem herrlich schnodderigen trockenen Humor. In Fitz und Mac findet sie Freunde, die zu ihr und ihrer ungewöhnlichen Herkunft stehen. Und dann gibt es da noch Caspian, der auf Annies Like-Skala zwischen „Sir Arschelot“ und“ Hilfe-wohin-mit-den-Schmetterlingen-im-Bauch“ pendelt. Aber auch die Nebenfiguren wie Abraxas oder Godrik sind einfach wundervoll.
Ich habe jedenfalls sehr mit Annie mitgefiebert, als sie in die Interlineas gereist ist – die Welt zwischen den Zeilen -, um Caspian zu retten. Und habe noch so so viele Fragen. Wer war Annies biologische Mutter? Was hat es wirklich mit „Silberkorn“ auf sich? Warum kann Annie das, was sie kann? Und wer steckt hinter der „Fährmann“-Verschwörung? Noch kann ich mir auf all das keinen Reim machen und mich kribbelt es in den Fingern, endlich weiterlesen zu können.
Ich kann den zweiten Band jedenfalls kaum erwarten und empfehle „Liga Lexis“ allen, die Kinderbuchwelten und Lesen lieben!
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