Mütter sind auch nur Kollegen
Liebe Marion Hackl,
jetzt sitz ich hier, nachdem ich Ihren Text „Mütter als Kolleginnen? Mehr Fluch als Segen!“ auf Brigitte gelesen habe. Und ich bin sprachlos. Sprachlos wie eine Frau mit Grips im Hirn so etwas denken und schreiben kann. Geht´s noch?
Die Mutter als Kollegin verursacht somit vor allem Mehrarbeit. Im Regelfall und erst recht im stressigen Ausnahmefall. Deadlines interessieren sich nämlich nicht für mütterliche Verpflichtungen. Ebenso wenig für Krankheiten. […] Es gibt schlichtweg Jobs und Branchen, in welchen Flexibilität das A und O ist. Es gibt Jobs, die stets 100 Prozent fordern. Minimum. Eine berufstätige Mutter kann das allerdings in den wenigsten Fällen leisten. Sie ist, völlig nachvollziehbar, mit ihren Gedanken immer auch beim Nachwuchs. Dennoch wäre es nicht nur schön, sondern vor allem fair, wenn diese Mutter sich derlei eingesteht. Gegenüber ihren Kollegen und nicht zuletzt gegenüber dem Arbeitgeber. […] Warum gibt es eigentlich keine Mütterarbeitsplätze? Damit wäre sowohl den Müttern, als auch den Kollegen, die immerzu kompensieren müssen, sowie den Arbeitgebern mehr geholfen, als mit der Vortäuschung falscher Tatsachen. Denn nur die wenigsten berufstätigen Mütter können einen Job so ausüben, wie kinderlose Kollegen dies tun.
Jeder kann ja eine Meinung haben – die Gedanken sind frei usw. Aber DAS ist ekelhaftes Mütter-Bashing. Was gibt Ihnen das Recht dafür? Nur weil ein paar Ihrer Kolleginnen Sie mit Babyfotos und privaten Telefonaten genervt haben, heißt dass noch lange nicht, dass alle Mütter in Teilzeit WENIGER leisten als eine Nicht-Mama. Wir Mütter leisten nämlich sogar oft mehr, weil wir die Arbeit einer Vollzeitstelle in unsere 20 oder 30 Wochenstunden packen. DAS ist Alltag. Und nicht Ihre kleine private Feldstudie!Read more