Da mir die letzten beiden Bücher Herzenmacher und Anouks Spiel von Akram El-Bahey so gut gefallen haben, musste auch sein neuestes Fantasy-Abenteuer bei mir einziehen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Lias und der Herr der Wellen ist wieder so ein magisches Buch, das die Realität mit fantastischen Welten aus Tinte verwebt. Wer sich in das Abenteuer wagt, den erwartet ein flüsterndes Haus mit geheimnisvollen Zimmern, eine Piratenwelt voller gefährlichem Meeresrauschen sowie eine Wüstenlandschaft voller Wörter und Geschichten. Und in denen gilt es, eine entführte Tante zu finden!
Darum geht´s in Lias und der Herr der Wellen
Als Lias das Haus seiner verschollenen Großtante Hermine betritt, spürt er sofort, dass in dem alten Kasten etwas anders ist. Und das liegt nicht nur an den vielen verschlossenen Zimmern. Überall quietscht und knarrt es: Das Haus scheint regelrecht mit ihm zu sprechen. Doch was für ein Geheimnis verbirgt sich hinter den alten Mauern? Und was für ein Mensch war/ist seine Tante eigentlich?
Als Lias versucht, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, entdeckt er eines der Bücher, die seine Tante geschrieben hat: Der Herr der Wellen. Wenig später findet er einen Schlüssel, der zu dem verschlossenen Raum passt, über dem genau diese Worte stehen. Und schon betritt er eine fantastische Piratenwelt, die der Fantasie seiner Tante entsprungen ist. Doch obwohl die Buchwelten seiner Großtante lebendig sind, stimmt auch hier etwas nicht: Die Grenzen zwischen den Geschichten sind verschlossen, die Wesen in den Buchwelten fürchten sich und misstrauen einander. Ob das etwas mit der verschwunden Tante zu tun hat, die in ihren Welten eine mächtige und geliebte Erzählerin ist? Ob sie wohl in einer ihrer Geschichten gefangen ist? Lias versucht seine Tante zu finden – und zwar bevor das alte Haus verkauft werden soll. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…
„Du musst das Fremde nicht fürchten. Es bringt oft Unerwartetes mit sich. Und auch sehr Gutes. Früher kamen oft Besucher aus anderen Geschichten hierher. Heute aber sind die Durchgänge verschlossen. Und das Misstrauen breitet sich nicht nur zwischen den Erzählungen, sondern auch unter uns aus. Mitten in der blauen Wüste.“
Lias und der Herr der Wellen – Seite 250
Liebeserklärung an Erzählungen mit Herz & Seele
Wieder einmal ist es Akram El-Bahay gelungen, eine Fantasywelt voller Magie und bildhaften Metaphern zu erschaffen. Wie zum Beispiel das geschwätzige Meer, das einen mit einer niemals endenden und spannenden Geschichte einlullt – bis man in ihm untergehen möchte. Oder den Wortfischern, die aus einem Tintenfluss die schönsten Worte für eine neue Geschichte angeln. Oder Mama Wata, die für das Meer steht und in ihrem blauen Kleid den Piraten Segelglück beschert. Oder dem Tüftler, der mit seiner Maschine ganz automatisch Erzählungen erschafft, die aber ohne Tiefgrund und Seele sind.
Es geht viel um das Talent des Erzählens, die Macht der Worte sowie die Leidenschaft für Geschichten. Inklusive einem kleinen Hinweis in Richtung Künstlicher Intelligenz, die niemals in der Lage sein wird, einen Text mit Herzblut zu verfassen. Doch daneben gibt es noch zwei weitere wichtige Botschaften: Hinter einem ersten Eindruck verbirgt sich oft mehr, als man denkt! Und verschlossene Grenzen und Türen bringen nie etwas Gutes hervor, sondern schüren Angst und Misstrauen gegen das Fremde.
Ein wirklich spannendes Fantasy-Abenteuer, das mit Die unendliche Geschichte, Tintenherz & Co. mithalten kann.
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- Autor: Akram El-Bahay
- Illustration: Lisa Rienermann
- Seiten: 352
- Verlag: Ueberreuter Verlag
- ISBN-13: 978-3764171148
- Altersempfehlung: ab 11 Jahren
- Preis: 16,95 €
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