Eigentlich hätte ich keine Kinder haben dürfen
Manchmal denke ich an die Zeit zurück, als ich vor rund 12 Jahren eine ziemlich fiese Diagnose bekam: unheilbar krank. Jetzt sitze ich hier, mit meinen zwei Jungs im Arm, kerngesund und kann nur den Kopf schütteln. Wenn ich gewusst hätte wie mir es heute geht, wäre ich damals nicht so traurig und verzweifelt gewesen. Ich hätte damals schon gewusst, dass die Aussage eines Arztes noch lange kein endgültiges Urteil ist. Und alles anders kommt als man denkt. Aber von vorne.
Ich war mitten im Studium, hatte eine neue Beziehung und mein Herz hüpfte, weil mein Leben einfach so wunderbar war. Ich genoss mein Studentenleben in vollen Zügen. Und wunderte mich irgendwann über meine blauen Flecken, die überall waren. Stieß ich mich – buuum – bekam ich ein riesiges Hämatom. Fasste mich jemand fest am Arm an, sah man die Finger. Bindegewebsschwäche oder so? Bis ich dann auch öfter Zahnfleisch- und Nasenbluten bekam. Komisch…
Ein kurzer Check beim Onkel Doc sollte Klarheit bringen. Der rief mich einen Tag später an und teilte mir mit, ich hätte nur 29 Tausend Thrombozyten (Blutblättchen), normal wären zwischen 140 und 400 Tausend. Ein Messfehler, ansonsten „wären Sie schon längst tot“. Wie beruhigend. Ich ging noch zwei weitere Male zum Blutabnehmen, immer mit dem gleichen Ergebnis, bis mich mein Arzt zum Onkologen schickte. Read more