Hausgeburt aus zwei Sichten – Gebärende und Fotografin im Interview
Meine beiden Geburten waren nicht unbedingt das, was ich mir gewünscht hatte. Zweimal Kaiserschnitt, obwohl ich wirklich alles gegeben hatte. Beim ersten Kind wäre ich nach einer langen Eröffnungsphase eigentlich bereit für Presswehen gewesen, aber der Kopf wollte einfach nicht ins Becken. Nach 6 Stunden Verrenkungen unter PDA, um den Kopf ins Becken zu bekommen (und insgesamt 32 Stunden im Kreißsaal), war Ende. Ich und der ungeborene Sohn konnten nicht mehr.
Bei Kind zwei hatte ich mich sehr mit meinem Körper beschäftigt, ich wollte es schaffen. Doch als es soweit war und es wieder schien, als ob der Weg schwierig wird (die Sache mit dem Becken), beschlich mich ein komisches Gefühl. Ich bestand auf Kaiserschnitt. Ich schrie es fordernd ein. Und kann nur meinem Bauchgefühl danken: die vorherige Narbe hätte laut operierenden Ärzten wohl den Wehen nicht mehr lange stand gehalten.
Daher bewundere ich immer wieder Frauen, die ein tolles Geburtserlebnis hatten. Die stark sind und auf ihren Körper vertrauen. Die mit Ruhe an ihre Geburt herangehen. Und dann vielleicht sogar selbstbestimmt ihre Kinder jenseits den Krankenhauses in diese Welt schicken. Ich muss gestehen: Da bin ich einfach sehr voyeuristisch. Ich lese diese Geburts-Berichte unheimlich gerne oder schaue mir Fotos von Geburten an. Ich bekomme dann Einblicke, die ich so nicht kenne und nie kennen lernen werde, selbst wenn ich mich für ein drittes Kind entscheiden würde. Diese Frauen sehen einfach unheimlich stark aus. So wunderschön. Wie Göttinnen.Read more