Wie kann man wissen, ob jemand anderes glücklich ist, wenn man ihn nicht selbst fragen kann? Ist es nicht vermessen, als Außenstehender zu sagen, dass ein Leben einsam und vielleicht nicht so lebenswert wie ein anderes ist? Wenn Anderssein einsam macht, heißt das auch, dass man unglücklich ist? Sehr philosophisch liest es sich zwischen den Zeilen von Der einsamste Wal der Welt! von Martin Baltscheit, der die wahre Geschichte vom „52 Hertz“ Wal aufgreift. Ein Unterwasser-Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren mit wunderschönen Illustrationen und einer Aussage, die vielleicht eher an uns Erwachsene gerichtet ist.
Worum geht´s in Der einsamste Wal der Welt!
Es gibt einen Wal, der sing bis heute, aber von Geburt an, mit einer viel zu hohe Stimme. Deshalb wird er von anderen Walen weder gehört noch verstanden. Der Wal lebt als „der einsamste Wal der Welt“ allein im Pazifik und wird seit Jahren wissenschaftlich begleitet. Er hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag „52 Hertz“. Martin Baltscheit erzählt und illustriert seine bewegende Geschichte.
Denn keiner von uns weiß, ob der Wal wirklich einsam ist. So wie keiner weiß, was der Wal von seinem Leben denkt. Und darum ist jede Geschichte, die wir über andere Tiere erzählen, immer eine Geschichte von uns selbst.
Am Ende des Buches gibt es eine große Ausklapp-Seite mit großem Unterwasser-Panorama zum Staunen und Entdecken.
Das sagt Mutter – Auch anders eine gute Zeit haben
Die Geschichte vom einsamen Wal wird aus zwei Sichten erzählt. Ein Meeresforscher stellt sich vor, wie der Wal auf die Welt kam und von seinen Eltern geliebt wurde, obwohl sie ihn nicht hören konnten. Und irgendwann ist der kleine Wal alleine, weil ihn seine Eltern nicht mehr finden konnten. Denn der Wal kann mit seiner zu hohen Stimme nicht von anderen Walen gehört werden. Aber dafür von anderen Fischen. Und uns Menschen, die den einsamen Wal unbedingt finden wollen, damit er nicht mehr einsam ist.
Die Perspektive wechselt und nun erzählt der Wal, der einem einsamen „Blasenfisch“ begegnet. Der Wal lädt den Taucher auf ein Fest zu seinen Freunden ein, aber leider versteht der „Blasenfisch“ den Wal nicht.
Vielleicht ist er der einzige und singt sein Lied alleine? Wahrscheinlich ist es der einsamste Blasenfisch der Welt!
Was sagt diese Geschichte über unsere Gesellschaft aus? Muss man wirklich einsam sein, nur weil man anders ist? Oder kann es nicht sein, dass man trotz Anderssein, trotz Behinderung, ein gutes Leben haben kann und sich mit den Umständen arrangiert? Interpretieren wir nicht viel zu oft irgendetwas falsch, weil wir es uns nicht anders vorstellen können? Ich finde Der einsamste Wal der Welt! wirklich sehr tiefgründig – vielleicht etwas zu tiefgründig für Kinder im Bilderbuchalter?
Das sagt Söhnchen – Das einsamste Buch
„Mama, ich will das nie mehr hören.“ – Rabauko
Autsch, leider scheint der Rabauko kein großer Fan vom einsamen Wal zu sein. Aber vielleicht muss er auch erstmal nur etwas älter werden – bei seinem Geschmack steige ich gerade nicht so durch. Damit das Buch nicht zwischenzeitlich „das einsamste Buch der Welt“ wird, bekommt es HerrSjardinski zum Lesen üben. Denn fürs Verstauben im Regal ist es definitiv zu schade.
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Der einsamste Wal der Welt *Affiliate Link
♥ Autor: Martin Baltscheit
♥ Seiten: 48
♥ Verlag: Carlsen Verlag
♥ ISBN: 978-3-551-51064-8
♥ Altersempfehlung: ab 4 Jahren
♥ Preis: 16,- €
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