So kurz vor Weihnachten ist es immer besonders nett, wenn irgendjemand irgendwo neue Beschlüsse verabschiedet. So klammheimlich hintenrum, weil alle mit anderem beschäftigt sind. Wie Weihnachtsgeschenke einkaufen. Den Urlaub vorbereiten. Oder die katastrophalen Ereignisse in der Welt verdauen. Trump, Putin, Aleppo. Ihr wisst schon.
Man ist also gerade im Kopf voll mit Dingen, die man verarbeiten, organisieren und tun muss. Man ist in Gedanken und wuppt seinen Alltag. Und dann liest man so im vorbeigehen am schwarzen Brett der Kita, dass auf einmal im kommenden Jahr vier extra Schließtage eingeführt werden.
Unsere Kita hatte bisher das ganze Jahr über auf. Bis auf fünf Fortbildungstage sowie neun Tage nach Weihnachten. Zusätzlich kommen jetzt noch diese vier Brückentage dazu. Versteckte Gebührenerhöhung – ich hör dir trapsen. Denn die monatlichen Gebühren und der Betrag für das Essen bleiben gleich. Frech und dreist nenne ich das.
Veragumentiert wird das Ganze dann mit dem Betreuungsschlüssel, der dadurch so schlecht sei, dass die Erzieherinnen ihren Urlaub ja während der Öffnungszeiten nehmen müssten. Was. Soll. Das? Vielleicht wäre es ja generell sinnvoll, mehr Erzieherinnen anzustellen? Denn eins ist klar, die Angestellten finden es auch nicht sonderlich töfte, wenn sie ihren Urlaub an Tagen nehmen MÜSSEN, an dem sie gar keinen Urlaub haben möchten.
Saftige Gebührenerhöhung – na toll!
Aber das ist noch nicht alles. Süffisant wird dann in der Presse eine „saftige Gebührenerhöhung“ für das kommende Jahr angedeutet. Also eine, die nicht hintenrum als Mogelpackung daherkommt. Eine Gebührenerhöhung sei nötig, heißt es, weil ja die Bevölkerung durch die neu erschlossenen Baugebiete wachse. Weil immer mehr Kinder in die Kita gingen, die bösen Erzieherinnen mehr Gehalten wollen und dann – huijuijui – die Stadt ja auch noch genötigt wurde, eine neue Kita zu bauen. Read more